Rezension

Der dunkle Turm VII: Der Turm

Der dunkle Turm 7. Der Turm - Stephen King

Der dunkle Turm 7. Der Turm
von Stephen King

Bewertet mit 4 Sternen

Aufgepasst! Es handelt sich um den Abschlussband von Stephen Kings Der-Dunkle-Turm-Reihe.

Roland Deschain, der letzte Revolvermann, ist am Ende seiner Reise angelangt.

Dieser 7. Teil von Stephen Kings Der-Dunkle-Turm-Zyklus schließt sofort an die Ereignisse aus dem letzten Band „Susannah“ an. Susannah und Jake sind in New York, wo Susannahs kleiner Kerl zu etwas Grausigem geworden ist. Hingegen sind Eddie und Roland noch immer am Sprung, um ihren Freunden aus der Bredouille zu helfen. Gleichzeitig wird das Ka-tet vom Untergang der Welten bedroht, weil sich die letzten verbliebenen Balken biegen.

Im letzten Teil werden alle bisherigem Höhepunkte zu einem Grande Finale vereint. Es gibt Gefechte wie im Wilden Westen, die Universen stoßen sich an der Ewigkeit, die Gier nach dem dunklen Turm, lässt Roland und die Leser vor Verlangen zittern, und ein Schriftsteller in Maine sorgt dafür, dass alles in Ordnung geht.

Mir hat dieses letzte Abenteuer mit Roland, dem Revolvermann, ausgezeichnet gefallen. Es hat mich auf eine Weise berührt, die ich mir niemals vorstellen konnte. Stephen King hat mir ein Feuerwerk der Gefühle beschert. Ich habe gelacht, hatte Tränen in den Augen, habe mich gefürchtet und dabei eine solche Wut empfunden, dass ich das Buch fast in die nächste Ecke geschmissen hätte.

Allerdings zieht sich eine unendliche Traurigkeit durch den gesamten Abschlussband. Ich war traurig, weil ich zum letzten Mal die Reise zum dunklen Turm angetreten bin, mich die Ereignisse erschüttert haben und mir bewusst war, dass ein Ka-Tet nicht ewig hält, obwohl ich alle fünf so ins Herz geschlossen habe. Und so ist es auch ein Anliegen Kings, den Leser bewusst Abschied nehmen zu lassen:

„Ich möchte, dass ihr sie sehr wohl seht. Werdet ihr das?“ (S. 391)

Natürlich gibt es neben Actionszenen, Fantasy- , Science Fiction - und Wild-West-Elementen, etliche zähe Stellen, die manchmal schon mühselig zu lesen sind. Dennoch liegt in ihnen gleichzeitig Spannung und Melancholie, weil man auf das Ziel der Reise neugierig ist und sich andrerseits vor dem Abschied drücken will.

Zum Ende hin hätte Stephen King fast etwas sehr, sehr Böses getan, was mich vor Wut laut aufschreien lassen hat. Ich habe ihn sogar ein nonchalantes A******** genannt, was dem Revolvermann bestimmt gefallen hätte. In dem Moment habe ich Rot gesehen und dachte mir, nein, das machst du jetzt nicht! Dabei fühlt man, wie King mit einem teuflischen Grinsen das Ende schreibt und sich dabei die Hände reibt. Zu meinem Glück ist er dann doch nicht so boshaft gewesen und hat mich zu guter Letzt noch in wahrhaftes Staunen versetzt. Im Nachhinein betrachtet liegt dieser Schluss von Vornherein auf der Hand, und ich bin mir sicher, dass ich die Reihe noch einmal lesen werden.

Zum Abschluss muss ich sagen, dass sich diese Reihe trotz langwieriger Durststrecken tatsächlich lohnt, sie ein großartiges Fantasywerk ist und mir der hässliche, lange Revolvermann und sein Ka-Tet aus Jake, Eddie, Susannah und Oy fehlen wird. Bestimmt werde ich noch zu „Wind“ greifen - auch wenn die Reihe mit „Der Turm“ beendet ist.

Nun bleibt mir nur mehr eins, um dem Ka-Tet die Ehre zu erweisen: Lange Tage und angenehme Nächte! Möge Ka mit euch sein.

Der-Dunkle-Turm-Reihe:
1) Schwarz 
2) Drei 
3) Tot 
4) Glas 
5) Wolfsmond 
6) Susannah 
7) Der Turm
8) Wind