Rezension

Der Einfluss der Vergangenheit

Was mein Herz dir sagen will
von Susan Wiggs

Bewertet mit 4 Sternen

Camille hat sich auf die Bearbeitung alter Filme spezialisiert und sich damit einen Namen gemacht. Doch dann vergeigt sie den Auftrag von Finn, der viel Hoffnung in die Bilder gesetzt hatte. So verläuft das erste Treffen der Beiden nicht gerade erfreulich. Doch dann ist ausgerechnet er es, der Camille bei der Spurensuche nach Vorfahren in Frankreich unterstützt.

Das Buch liest sich wirklich angenehm und flüssig. Die sich entwickelnde Liebesgeschichte und das Ende sind vorhersehbar, dennoch habe ich das Buch gerne gelesen.   

Camille ist vor fünf Jahren unter furchtbaren Umständen Witwe geworden. Diesen Verlust hat sie immer noch nicht überwunden. Zum Glück ist sie nicht alleine, denn Sie muss sich um Tochter Julie kümmern und hat auch Familie und Freunde, die sie unterstützen. Doch seit dem Unfall ist aus der abenteuerlustigen jungen Frau eine ängstliche Mutter geworden, die ihrer Tochter jeglichen Freiraum nimmt. Daher merkt sie auch nicht, dass ihrer Tochter Julie etwas zusetzt, mit dem sie nicht fertig werden kann. Camille will ihre Tochter vor allem Unangenehmen schützen, aber auch Julie will ihre Mutter schützen und macht daher alles mit sich alleine aus.

Der Fund einer alten Kiste und ein kranker, aber sehr bestimmter Vater sorgen dann dafür, dass Camille sich überwindet und mit Henry und Julie nach Frankreich reist. Dort trifft sie den charmanten Finn wieder, der sich sehr um sie bemüht und ihr mit seinem Team bei den Recherchen hilft. Aber Camille ist nicht bereit für eine neue Beziehung, obwohl sie sich eigentlich danach sehnt.

Doch der Sommer in Frankreich verändert nicht nur ihr Leben, sondern auch das ihrer Tochter und ihres Vaters.

Der historische Anteil aus der Zeit des zweiten Weltkriegs und der Nachkriegszeit war für mich der interessantere Teil. Camilles Großmutter Lisette ist eine mutige Frau, die trotz der Gefahren sich um andere kümmert, während ihr Mann Didier rücksichtslos nur seine eigenen Interessen verfolgt.

Es sind eine ganze Reihe von Themen, die in diesem Roman abgehandelt werden: Trauerbewältigung, Krankheit, Mobbing und Homosexualität – vielleicht ein paar zu viel. Trotzdem hat mir das Buch gefallen und ich kann es empfehlen.