Rezension

der erste Jennerwein

Föhnlage
von Jörg Maurer

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ein klassisches Klavierkonzert in einem beschaulichen bayrischen Kurort, da rechnet doch niemand mit etwas Bösem, schon gar nicht mit Leichen! Doch plötzlich fällt ein Mann durch die marode Decke des Konzerthauses und erschlägt dabei noch einen Zuschauer, der dem Piano lauscht. Nach einigem Chaos rückt die Kriminalpolizei an. Kommissar Jennerwein und sein Team müssen herausfinden, was es mit diesen seltsamen Todesfällen auf sich hat.
Mit „Föhnlage“ veröffentlichte Jörg Maurer den ersten Krimi rund um das Team von Kommissar Jennerwein und schafft damit fast ein eigenes Genre, eine Art bayrischer Klüngel-Comedy-Krimi. Das ganze Ambiente ist so klischeebeladen bayrisch, dass man dem Autor nicht glauben kann, dass er dies ohne ironischen Seitenblick geschrieben hat. Zwar gibt es eine durchaus solide Kriminalhandlung, diese kann aber an viele hochklassige Krimis nicht heranreichen. Doch durch den ironisch-humoristischen Stil von Jörg Maurer wirkt dies nicht störend, sondern unterstützt eher das Schmunzeln, dass einem die ganze Zeit im Mundwinkel steckt, während die Kommissare durch die bayrische Provinz stapfen und zum zünftigen Abschluss sogar gemeinsam Bergwandern - für die Städter verständlicherweise eine erbauliche Abwechslung.
Jörg Maurers Erstlingskrimi hat mir sehr gut gefallen, wenn auch vielleicht nicht als Krimi sondern eher komischer Blick auf das dörfliche Leben und die vertretenen Stereotypen. Die reinsten Mafiamethoden kommen ans Licht, während die Polizei ermittelt, was für einen hübschen Kurort in Süddeutschland doch etwas kurios wirkt. „Föhnlage“ ist als kurzweilige Unterhaltung absolut empfehlenswert.