Rezension

Der etwas andere Vampirroman

Winter's Night - Sophie Oliver

Winter's Night
von Sophie Oliver

Bewertet mit 4 Sternen

Langsam wurde sie nervös. Jules atmete nämlich nicht. Und Nellie hatte bisher nicht bewusst darauf geachtet, ob er dies normalerweise tat, meinte sich aber daran zu erinnern.

Nellie ist Wissenschaftlerin und geht völlig in ihrem Beruf auf.
Aufgrund ihrer Vergangenheit vermeidet sie allzu private Kontakte und an einer Liebesbeziehung ist sie schon gar nicht interessiert.

Auch Jules verlangt es nicht nach einer Beziehung, aber aus anderen Gründen. Der Vampir ist gelangweilt von der durchschaubaren Gier der Frauen. Sobald sie ahnen was er ist, geht es ihnen nur noch um die Unsterblichkeit.
Doch jetzt benötigt er dringend Hilfe. Jules hat sich ein Virus eingefangen und leidet seitdem unter immer heftigeren Anfällen.

Nellie scheint ihm perfekt für sein Vorhaben zu sein, eine Wissenschaftlerin ohne nennenswerte soziale Kontakte, die ein Heilmittel für ihn finden muss.

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Es muss nicht immer "Edward" sein.

Mit Jules hat Sophie Oliver den klassischen, fliegenden Vampir wieder aus der Versenkung geholt, der mit dem Romantischen meist wenig gemein hat und damit umso unkonventioneller denkt und handelt.

Es war mein erster Roman sowohl von Sophie Oliver als auch aus dem Fabylon Verlag und ich war mehr als positiv überrascht. Die Autorin versteht ihr Handwerk. Der Schreibstil ist flüssig und spannend.
Anfangs noch etwas verhalten, nimmt die Geschichte mehr und mehr Fahrt auf und überrascht in der zweiten Hälfte mit so einigen Wendungen, die ich nicht habe kommen sehen.
Zudem wirken die Charaktere sehr authentisch, geheimnisvoll und man muss sie nicht mögen, um mit ihnen zu fühlen.

Fazit: Ein schöner Vampirroman, der ein paar Stunden angenehme Unterhaltung bietet.