Rezension

Der Fall Kallmann

Der Fall Kallmann - Håkan Nesser

Der Fall Kallmann
von Håkan Nesser

Bewertet mit 3 Sternen

Leon Berger verlässt Stockholm um als Lehrer in einer schwedischen Kleinstadt zu unterrichten. Seine Frau Helena kam bei einem Schiffsunglück ums Leben und seine Tochter Judith wird nach sieben Monaten immer noch vermisst. Es wird jedoch vermutet, dass sie ertrunken ist.
Leon wird als Nachfolger für den verstorbenen Schwedisch-Lehrer Eugen Kallmann eingestellt und entdeckt dessen mysteriöse Tagebücher. Zusammen mit der Kollegin Ludmilla stellt er Nachforschungen an. Wurde Kallmann etwa ermordet? Hat er zu viel gewusst? In seiner Freizeit war er Kriminologe und an ungeklärten Todesfällen interessiert. Stimmen die Einträge in den Tagebüchern überhaupt oder sind sie gar nicht wahr?

„Der Fall Kallmann“ ist Hakan Nessers neuester Roman. Hier geht es um mysteriöse Todesfälle in einer Kleinstadt in Schweden.
Der Einstieg in die Handlung fiel mir anfangs nicht so leicht. Die Erzählperspektive wechselt ständig zwischen den Protagonisten hin und her. Die Charaktere sind ganz gut beschrieben. Leon Berger fand ich anfangs sehr interessant, jedoch haben mir die Kollegin Ludmilla, die ich ganz witzig fand und die Schülerin Andrea später besser gefallen, ich fand beide schließlich auch interessanter als die anderen Protagonisten. Ludmilla hat mit ihren Bemerkungen das Ganze etwas aufgeheitert.
Diese ganze Stadt, genannt K., ist voller Geheimnisse, alles sehr mysteriös und ziemlich undurchschaubar. Wurde Kallmann ermordet? Angeblich war es ein Unglücksfall. In seinen Tagebüchern behauptet er, er könne in den Augen anderer Menschen erkennen, ob sie gemordet haben. Und er war einem Verbrechen auf der Spur. Vielleicht hatte er etwas herausgefunden? Leon und Ludmilla lesen die Tagebücher und ermitteln im Fall Kallmann. Zwei Schülerinnen stellen eigene Nachforschungen an und auch der Schüler Charlie fängt an Fragen zu stellen. In dieser Stadt scheinen mehrere Leute Geheimnisse zu haben, es geht nicht nur um Eugen Kallmann.
Die Handlung war anfangs ganz interessant, jedoch fand ich die Erzählung teilweise irgendwie ziemlich zäh und mir fehlte ganz einfach etwas mehr Spannung. Durch die wechselnde Erzählperspektive erfährt man einiges über die Gefühle und Grübeleien der jeweiligen Protagonisten, eben was sie so bewegt. Die Handlung zieht sich jedoch bis zum Schluss hin und die Ermittlungen kommen nicht voran.
Alles ganz mysteriös und voller Geheimnisse, undurchschaubar, doch eine wirkliche Spannung kommt nicht auf. Hakan Nessers Schreibstil konnte mich hier leider nicht so überzeugen. Mir war das alles zu langatmig erzählt. Ich hatte einen spannenden Kriminalroman erwartet. Der Roman war insgesamt ganz okay, mir fehlte jedoch ganz einfach die Spannung. Die Auflösung war dann jedoch ganz interessant.