Rezension

Der Fokus liegt diesmal auf einem anderen Protagonisten und dies macht die Geschichte noch einmal interessanter und sorgt auch für Abwechslung im Erzählfluss.

Wer die Lilie träumt - Maggie Stiefvater

Wer die Lilie träumt
von Maggie Stiefvater

Blue ist nun ein Teil der Raven Boys und jeden Tag, den sie mit Ganser verbringt, fällt es ihr schwerer, sich nicht in ihn zu verlieben - obwohl ihr Kuss seinen Tod bedeuten könnte. Die Raven Boys sind weiter auf der Suche nach dem verschwundenen König Glendower. Ronans Fähigkeit, Dinge aus seinem Träumen real werden zu lassen, bringt sie ein Stück näher an das große Geheimnis. Doch das Spiel ist gefährlich, denn Ronan ist nicht der Einzige, der seine Wünsche real werden lässt.

„Wer die Lilie träumt“ ist der zweite Band von „Wer den Raben ruft“, in dem Blue die Raven Boys, Gansey, Adam, Ronan und Noah kennenlernte und die Suche nach dem sagenumwobenen König Glendower begann.
In diesem Band geht die Suche weiter und wird vertieft. Ronan Lynch wird hier mehr zum Hauptprotagonisten als in dem vorherigen Band. Andeutungen werden vertieft und der Leser taucht mehr in seine Familiengeschichte ein und mit ihm auch in die Kraft seiner Träume. Aber auch die anderen Figuren erleben eine Entwicklung. Nachdem Adam sich von seinem gewalttätigen Vater gelöst hat, wird das Leben nicht unbedingt leichter für ihn, sondern komplizierter. Gansey, als treibende Kraft auf der Suche nach Glendower, dominiert die Geschichte, auch wenn sein Charakter nicht komplett im Vordergrund steht. Einzig Noah verblasst diesmal etwas und das sprichwörtlich.
Maggie Stiefvater führt auch interessante neue Charaktere ein, die für einige Überraschungen gut sind und die Geschichte weitertreiben. So ist da zum Beispiel Mr. Gray, der als Profikiller in die Geschichte eingeführt wird, aber eine überraschende Wendung am Ende der Geschichte hinlegt.
Blue sowie ihre Mutter und verschiedene andere Hausbewohner sind natürlich auch wieder in die Geschichte involviert. Gerade zwischen Blue und den Raven Boys geht es sehr spannend zu und ihre Mutter sowie Tanten sorgen für den gewohnten Witz der Geschichte. Sie sind einfach herrlich skurril und es ist absolut nicht einschätzbar, was sie als nächstes wieder treiben.
Maggie Stiefvater schafft es hier wieder dem Leser wunderbares Kopfkino zu entlocken und hat einfach ein Händchen dafür, ihre Welt so real darzustellen, dass man sich wirklich als ein Teil von ihr fühlt.
Der einzige Kritikpunkt, den ich für mich selbst habe, ist, dass es am Anfang etwas schwierig war, wieder in die Geschichte hineinzufinden, da doch ein paar Monate zwischen dem Lesen des ersten Bandes und diesem liegen. Eine kleine Zusammenfassung wäre hilfreich gewesen, da die Handlung doch sehr ausladend ist und es auch viele Stränge in der Geschichte gibt.

Fazit

„Wer die Lilie träumt“ spinnt die Geschichte um Blue, die Raven Boys und Glendower spannend weiter. Der Fokus liegt diesmal auf einem anderen Protagonisten und dies macht die Geschichte noch einmal interessanter und sorgt auch für Abwechslung im Erzählfluss. Einzig der Sprung vom ersten auf diesen Band war am Anfang etwas schwer nachzuvollziehen, wenn einige Zeit zwischen dem Lesen vergangen ist.