Rezension

Der Funke fehlte

Liebe lange leichte Tage - Bodil Bredsdorff

Liebe lange leichte Tage
von Bodil Bredsdorff

Mein endgültiges Urteil: “Liebe lange leichte Tage” ist ein kurzlebiges Sommerbuch, das mit fortschreitender Handlung Tiefe beweist, die mich dennoch nie so richtig zu packen vermochte. Nichtsdestotrotz bietet “Liebe lange leichte Tage” Jugendlichen eine klare, geradlinige und mit Wünschen und Sehnsüchten angefüllte Protagonistin, die sich wunderbar als Identifikationsmöglichkeit anbietet. Letztlich hatte ich von Bodil Bredsdorffs Werk einfach nur etwas komplett Anderes erwartet, so dass das Buch nicht schlecht war, aber eben auch keine Spannungsbombe. Deswegen sollte man sich eine eigene Meinung bilden, denn Potenzial besitzt es allemal!

Die Wellen zeigten Zähne. Schaumstreifen leckten sich den Strand hinauf. Die Wolken rasten über den Himmel. S. 91, “Liebe lange leichte Tage” – Bodil Bredsdorff © Urachhaus

Der Inhalt:

Dot freut sich auf ihren Urlaub, denn dann sieht sie endlich Balthasar wieder. Ihr Spielgefährte von Kindesbeinen an. Sie haben sich immer gut verstanden und sind sich mit jedem Sommer näher gekommen. Doch seit einiger Zeit scheint es intensiver und prickelnder zwischen ihnen zu werden und Dot ist sich sicher, dass er sie einmal geküsst hätte, wenn sie nicht gestört worden wären.

Seine Geburtstagsparty steht an und Dot macht sich mit bangem und hoffnungsvollem Gefühl auf, die Wahrheit zwischen ihnen zu entdecken.

Wenn Freundschaften sich verlieren und die Liebe unerwidert bleibt

“Liebe lange leichte Tage” spielt hauptsächlich in der Vergangenheit. Ich war unglücklicherweise mehr an den Ereignissen der Gegenwart interessiert und hoffte ständig, dass die Autorin mich nun endlich ausführlicher dort hingeleiten würde.

Andererseits skizzierten die vielen Rückblenden aus der Gegenwart heraus, den manchmal schmerzhaften Prozess des Erwachsenwerdens, der auch beinhaltet, dass Freundschaften sich verlieren und Gefühle unerwidert bleiben.

Der Titel dieses Romans zeigt genau auf, bzw. beschreibt, wie die Kindheit der Protagonistin Dot gewesen ist und sich angefühlt haben mag.Denn das ist die Haupthandlung: Die Geschichte von Dot und Balthasar während ihrer Kindheit mit detailreichen Ereignissen und dergleichen.

Trotz Poetik, fehlte der Funke

Ich habe mit Dot stets mitgefühlt, da der Schreibstil bildreich und somit gut vorstellbar war. Auch die Gefühle schienen mir immer wieder poetisch, allerdings hegte ich an der Handlung der Vergangenheit nur dieses große Desinteresse, so dass mir auch die schönen Beschreibungen nichts nutzten und der letzte Funke stets fehlte.

Bodil Bredsdorff arbeitet mit einigen Andeutungen und lässt vieles offen, wodurch die LeserInnen zum Nachdenken aufgefordert werden. Eine Rechnung, die aufging und mir daher gut gefiel. Denn so war trotz meines manchmal herrschenden Desinteresses nie eine Langeweile vorhanden, bei der ich vom Buch genervt gewesen wäre.

Mein endgültiges Urteil:

“Liebe lange leichte Tage” ist ein kurzlebiges Sommerbuch, das mit fortschreitender Handlung Tiefe beweist, die mich dennoch nie so richtig zu packen vermochte. Nichtsdestotrotz bietet “Liebe lange leichte Tage” Jugendlichen eine klare, geradlinige und mit Wünschen und Sehnsüchten angefüllte Protagonistin, die sich wunderbar als Identifikationsmöglichkeit anbietet.

Letztlich hatte ich von Bodil Bredsdorffs Werk einfach nur etwas komplett Anderes erwartet, so dass das Buch nicht schlecht war, aber eben auch keine Spannungsbombe.

Deswegen sollte man sich eine eigene Meinung bilden, denn Potenzial besitzt es allemal!