Rezension

"Der größte Kämpfer ist der, der sich selbst besiegt"

Rauklands Sohn - Jordis Lank

Rauklands Sohn
von Jordis Lank

Bewertet mit 5 Sternen

Ronan, der Sohn des Königs von Raukland, hat eine entscheidende Strategie in der Schlacht gegen König Bellingor gewaltig verpatzt. Eigentlich sollte er seine Männer zum Ausgang der Tsorsa-Schlucht führen um das Heer des König Bellingor in einen Hinterhalt zu führen – aber Ronan war nicht da und somit fand auch kein Hinterhalt statt. In den eigenen Reihen gab es viele Tote. Anstatt die Männer des eigenen Heeres anzuführen liegt Ronan betrunken in seinem Zelt und schläft. Die Wut seines Vaters ist grenzenlos und nachdem Ronan seine Strafe erhalten hat, wird er auf die Insel Lannoch verbannt.

Ronan muss 1 Jahr in der Verbannung bleiben und wenn er am Ende dieses Jahres nicht König von Lannoch ist, verliert er seinen Anspruch auf den Thron von Raukland und somit sein Leben.

Lannoch kann man jedoch nicht durch einen Krieg erobern – Lannoch kann nur erobern wer sich den Aufgaben des aktuell herrschenden Königs stellt.

Mein Eindruck:

Der 1. Teil der Raukland-Trilogie von Jordis Lank hat mir echt Spass gemacht. Ein Fantasy-Buch das in einer Fantasy-Welt spielt, jedoch gänzlich ohne Drachen, Trolle, Magier und Elfen auskommt.

Als Ronan von seinem Vater für seine Verfehlung bestraft wurde, hat mir das fast körperlich weh getan. Aua ..... 17 Peitschenhiebe und dann bekommt er in den zerschundenen Rücken noch das Raukländische Brandzeichen eingebrannt. An dieser Strafe kann man schon erkennen, dass Azel auch nicht vor seinem Sohn Halt macht und der Gedanke Ronan könne am Ende dieses Jahres in Verbannung nicht Herrscher über Lannoch sein, lässt einen ahnen wie seine Strafe aussehen wird.

Ronan ist noch nicht sehr alt, er zählt keine 20 Jahre. Nun ist er auf dieser Insel – alleine - und die Bewohner von Lannoch brechen nicht in Jubelrufe aus in Anbetracht seiner Ankunft. So ist schon die 1. Aufgabe von König Merin eine große Herausforderung. „Finde einen Freund“  - die fallen einem aber nicht gerade vom Himmel direkt vor die Füße.

Schon nach wenigen Seiten war ich total von der Geschichte gefangen und ich hab das Buch fast in einem gelesen. Jordis Lank hat einen sehr angenehmen Schreibstil, einfach und ohne Schnörkel. Die Schriftgröße im Buch fand ich übrigens auch sehr angenehm.

Ronan ist ein sehr sympathischer Charakter und die Szene in der er am Anfang durch seinen Vater bestraft wird, zieht vermutlich die weiblichen Leser alle auf seine Seite. Er muss sich sehr anstrengen um die Aufgaben zu bewältigen die König Merin ihm stellt, manche erscheint aussichtslos und nicht jede Aufgabe lässt sich ohne die Hilfe (s)eines Freundes lösen.

Als der Königssohn auf der Insel eingetroffen ist, kannte er nichts anderes als die Liebe zu seinem Schwert und den perfekten Umgang damit. Im Laufe des Jahres das ihn an Lannoch bindet, erfährt er Werte die er vorher nicht kannte: Freundschaft und Vertrauen und der Glaube an sich selbst.

Der Leser bekommt so ganz nebenbei Einblicke in die Kunst mit dem Schwert zu fechten – die Details zeugen von einer präzisen Recherche.

Fehlen darf natürlich auch eine kleine Liebesgeschichte nicht.

Alle Charaktere sind sehr schön beschrieben. Ronan, Liam, Eila, König Marin, Ronans Schwester Kiara und die Bösewichte der Geschichte machen die Handlung lebendig und Lust darauf zu erfahren wie es mit Ronan weitergehen wird in „Rauklands Blut“ und „Rauklands Schwert“. Ich hoffe, dass ich bald Zeit habe die beiden Bücher zu lesen.