Rezension

der Gruselfaktor war mir etwas zu niedrig...

Joyland - Stephen King

Joyland
von Stephen King

Bewertet mit 4 Sternen

Der 21-jährige Devin Jones ist Student und möchte den Sommer über sein Taschengeld aufbessern. Er beschließt nach Heaven´s Bay zu gehen um dort im Vergnügungspark Joyland zu arbeiten. Ziemlich am Anfang seiner Tätigkeit prophezeit ihm Madame Fortuna, die Wahrsagerin des Parks, dass er auf ein kleines Mädchen und einen Jungen mit einem Hund treffen wird. Er macht sich nicht weiter Gedanken darüber.
Weiterhin erfährt er von seiner Vermieterin Mrs. Shoplaw, dass es in der Geisterbahn von Joyland spuken soll. Angeblich wurde dort ein Mädchen ermordet, welches nun rumspukt. Der Mörder wurde nie gefunden und so wird Devin eher unfreiwillig zum Geisterjäger...

Stephen King ist und bleibt für mich ein Meister des Geschichtenerzählens, auch wenn mich nicht jedes Buch von ihm komplett umgehauen hat. Von "Joyland" hätte ich mir einen Hauch mehr Grusel gewünscht.

Der Einstieg beginnt sofort mit Devin´s Geschichte. Er beginnt von seinem gebrochenem Herzen zu erzählen und seine Zeit in Joyland. Dies wird dann auch bis zum Ende fortgeführt. Mir hat es Spaß gemacht, Devin´s Geschichte zu erfahren und vor allem wie sie ausgeht. 
Der Schreibstil ist bekannt für Stephen King. Er erzählt sehr gerne und als Leser meint man, man ist selbst Teil der Geschichte. Ich konnte total in die Geschichte eintauchen und habe mich selbst in Joyland, auf dem Riesenrad gesehen. 

Die Charaktere waren alle authentisch und jeder hatte seine eigenen Fehler und positiven Seiten. Der eine mehr, der andere weniger. So zählt Devin Jones, die Hauptperson, zu meinen Lieblingscharakteren. Er ist sehr hilfsbereit, auch wenn er für seine 21 Jahre noch ein bisschen naiv und unerfahren ist. Die Schausteller im Park sind sehr eigen und manchmal auch etwas grob. Devin lernt Tom und Erin kennen, die auch bei Mrs. Shoplaw ein Zimmer gemietet haben. Durch die gemeinsame Arbeit in Joyland werden die drei dicke Freunde. 
Im späteren Verlauf kommen dann noch Annie und ihr Sohn Mike mit seinem Hund Milo hinzu. Mike ist schwerkrank und wird nicht mehr lange leben. 
Alle Personen sind sehr interessant und man möchte mehr über sie erfahren. 

Der Schauplatz ist Heaven´s Bay. Die Geschichte spielt sich meistens im Vergnügungspark Joyland, in der Pension von Mrs. Shoplaw und der näheren Umgebung ab.  

Mir hat das Buch gut gefallen, aber ich finde, die Geschichte des toten Mädchens in der Geisterbahn ist eher in den Hintergrund gerückt. Der Autor hat zwar eine sehr spannende Atmosphäre geschaffen, aber der Gruselfaktor war mir eindeutig zu niedrig.