Rezension

Der Hype war nicht ganz gerechtfertigt

Endgame: Die Auserwählten
von James Frey

Bewertet mit 3 Sternen

Das Cover ist ein echter Eyecatcher und gefällt mir sehr gut. Es ist komplett in Gold gehalten mit einem silbernen Symbol vorne drauf. Dem Symbol von Endgame. Umrahmt wird das Ganze von Sätzen in verschiedenen Sprachen die etwas mit dem Inhalt des Buches zu tun haben. Titel und Autor wurden groß hervorgehoben und springen dem Betrachter somit sofort ins Auge. 
Warum wollte ich das Buch lesen?
Ganz klar muss ich hier den Hype nennen der um das Buch gemacht wurde. Überall hörte man von Endgame und ich ließ mich anstecken. Wurde immer neugieriger auf dieses Buch auch wenn mich der Klappentext beim ersten Lesen nicht wirklich überzeugen konnte. Doch je öfter ich ihn las umso mehr wollte ich dieses Buch lesen. Außerdem war ich sehr gespannt auf die Rätsel, welche sich durch die komplette Handlung ziehen. Würde ich sie lösen können und dem Schatz ein Stück näher kommen?
Der Einstieg hat mir sehr gut gefallen. Der Leser wird gleich mitten in das Geschehen hineingeworfen und lernt die unterschiedlichen Spieler kennen. Manche sympathisch, ander nervend und unsympathisch.
Mit Sarah werden wir am häufigsten konfrontiert. Äußerlich ist sie das nette Mädchen von nebenan, doch innerlich ist sie eine ausgebildete Killerin. Durch einen Unfall kann ihr Bruder nicht mehr als Teilnehmer an Endgame gewertet werden. Sarah rückt automatisch nach und hat viel aufzuholen. Man könnte meinen das sie aufgrund dessen einen Nachteil den anderen Spielern gegenüber hat, aber das ist keinesfalls so. Sie kann es mit Jedem aufnehmen.Für mich ist Sarah eine der symphatischsten Charaktere des ganzen Buches.
Dann hätten wir noch Jago. Er verbündet sich mit Sarah, denn er merkt was in ihr steckt und das sie zusammen eine echte Chance haben könnten. Er hat auch roamntische Interessen an ihr und ich hatte schon Angst das es in einem Liebesdrama ändern wird. Doch das war zum Glück nicht der Fall.
Chiyoko ist die stumme Spielerin. Sie ist überall und nirgends und versteht sich bestens im unsichtbar sein. Sie hält sich stets im Hintergrund und wartet auf den richtigen Moment um zuzuschlagen. Sie ist sehr vorsichtig und tötet nicht voreilig.
Als letztes möchte ich noch Christopher nennen. Christopher ist kein Spieler, sondern der Freund von Sarah den sie für Endgame zurück gelassen hat. Doch der Gute fühlt sich in seiner Ehre verletzt und kann es nicht ertragen, dass Sarah sich in den Kampf stürzt und ihn zurücklässt. Schließlich spielt er doch Football und kann es somit garantiert mit den anderen Spielern aufnehmen um seine Sarah zu beschützen. Und somit nimmt die Tragödie ihren Lauf. Christopher reist Sarah hinterher und hat mich damit ziemlich genervt. Er stellt sich dabei so schusselig an das er sich immer wieder in Gefahr bringt. Er darf mal von einigen Spielern den Gefangenen spielen und macht sich dabei mehr als einmal in die Hose. Was hat er denn erwartet? Das ihm alle aus dem Weg gehen? Das sie Angst vor einem normalen Menschen haben? Bestimmt nicht. Eher lachen sich alle schlapp über ihn. Selbst als Sarah ihn zurückschicken will lehnt er ab und geht allen weiterhin auf den Geist. Er will um sie und ihre Liebe kämpfen, will ihr helfen Endgame zu gewinnen. Doch da ist er wohl etwas zu naiv und bringt sich zu oft in Schwierigkeiten. Sein Handeln lenkt auch Sarah vom eigentlichen Spiel ab und schadet ihr mehr als das es ihr hilft. Ich höre jetzt lieber auf denn sonst würde es ausarten. Kurz gesagt: Christopher ist ein Charakter, der mich während des Lesens oft zur Weißglut gebracht hat und auf den ich getrost hätte verzichten können.
Natürlich gibt es noch viel mehr Charaktere aber ich möchte ja hier keinen Roman schreiben.
 

Dass Endgame beginnt, wenn die Menschheit bewiesen hat, dass sie es nicht verdient, menschlich zu sein. Dass sie die Erleuchtung vergeudet hat, die sie uns geschenkt haben. Die Legende besagt außerdem, dass Endgame beginnt, wenn wir die Erde als gegeben hinnehmen, wenn die Bevlkerung zu groß für diesen gesegneten Planeten wird. Es beginnt, um dem, was wir sind, ein Ende zu setzen, um die Ordnung auf der Erde wiederherzustellen. S. 72

Die Idee, dass zwölf Kinder und Jugendliche für das Schicksal der Menschheit verantwortlich sind fand ich wahnsinnig spannend. Allerdings hat mir die Umsetzung dann doch nicht ganz so gut gefallen. Ich hatte mir das Ganze spannender vorgestellt. Doch die Handlung zog sich teilweise sehr hin. Auch war ich öfters verwirrt über das Gelesene und hatte viele Fragezeichen im Kopf. Es war nicht immer alles stimmig. Dazu kamen die teilweise nervigen Charaktere die es mir manchmal echt schwer gemacht haben das Buch nicht frustriert zuzuschlagen. 
Doch ich habe mich durchgekämpft und wurde mit dem Ende dafür belohnt. Denn das hat mir sehr gut gefallen. Endlich passierte etwas, auch wenn es ziemlich viel auf einmal war. So hätte das ganze Buch sein sollen.
Teilweise gab es ziemlich brutale Szenen, welche mich aber nicht gestört haben. Menschen mit schwachem Gemüt könnten sich allerdings daran stören.
Der Schreibstil ist klasse. Kurze, knappe und aussagekräftige Sätze. Auch die Kapitel sind nicht zu lang und man kommt trotz inhaltlicher Längen schnell voran.
Doch ich habe die ganze Zeit während des Lesens auf den großen Knall gewartet. Es sterben Menschen, Spieler. Doch was ist mit ihrer Rasse? Darüber erfährt man nichts. Keine Meldungen im Radio oder Fernsehen die darüber berichten was in der Welt geschieht wenn ein Spieler das Zeitliche segnet. Das fand ich ein bisschen schade.
Ich habe das Buch gelesen ohne mich um die Rätsel zu kümmern. Ich habe mich rein auf die Handlung konzentriert. Rätseln ist eh nicht so meins und es sah doch recht kompliziert aus.

"Endgame. Die Auserwählten" ist der Auftakt einer Trilogie rund um das Überleben der Menschheit. Das Schicksal liegt in den Händen von 12 Jugendlichen die nicht alle sympathisch sind. Leider kam während des Lesens nicht wirklich Spannung auf und der Leser wurde hingehalten. Das Ende hingegen hat mir richtig gut gefallen. So hätte gern das ganze Buch sein können. Trotz meiner Kritik möchte ich weiterlesen, denn ich will wissen wer Endgame gewinnen wird.