Rezension

Der italienische Klassiker

Risotto -

Risotto
von

Risotto ist eigentlich etwas, das ich gerne im Winter esse, aber so kalt und launisch wie der April in diesem Jahr ist, habe ich auch jetzt noch meine Freude an den abwechslungsreichen Reisgerichten.

Die ersten Kapitel von Risotto, herausgegeben von Erica Bänziger, sind so liebevoll mit Fotos gestaltet, dass man das Buch zunächst für einen Bildband halten könnte. Auf rund 50 Seiten erfahren wir alles, was es über die Geschichte und die Tradition des italienischen Risotto zu wissen gibt. Beispielsweise, dass Italien das größte europäische Reisanbaugebiet ist und welche Sorten dort angebaut werden. Es gibt nämlich nicht - wie ich früher gedacht habe - nur den Risottoreis. Zur Auswahl stehen beispielsweise die Sorten Arborio, Carnaroli und Acquerello.

Im zweiten Teil des Buches stellen verschiedene italienische Köche ihre liebsten Risotto-Gerichte zum Nachkochen vor. Zu allen Köchen gibt es eine kurze Biographie und die Angabe, wie ihr Restaurant heißt und wo es zu finden ist. Auch dieser Abschnitt des Buches ist reich bebildert und zeigt die Entstehung der Gerichte Schritt für Schritt in Bildern. Zu den Gerichten, die mich am meisten ansprechen, zählen beispielsweise Roter Risotto mit Scampi (67), La Panissa (Bohnenrisotto mit Salami und Speck) (81), Steinpilz-Risotto (89), Roter Vollkornrisotto mit Gemüse und Meeresfrüchten (127) und Heidelbeer-Risotto (167).

In dieser Risotto-Bibel tummeln sich Gerichte für Fisch- und Fleischliebhaber, für Vegetarier und sogar für Naschkatzen. Auch die Aufmachung gefällt mir gut, obwohl mir ab und an zu viele Personenfotos abgebildet sind. Gabriele Ferron zeigt sich beispielsweise viel lieber selbst, wie er in die Kamera grinst, als das, was er da zubereitet. Irgendwie passt das aber auch zu ihm, in der kurzen Biographie erfährt man nämlich, dass er sein Restaurant so gebaut hat, dass die Gäste in die Küche schauen und ihm bei der Arbeit zusehen können.

Risotto steckt nicht nur voller leckerer Rezepte, die nur darauf warten, ausprobiert zu werden, es bietet dem Leser auch die Möglichkeit, mehr über Italien, die Tradition des Risottoessens und die unterschiedlichen italienischen Köche zu erfahren. Wer weiß, vielleicht besucht man bei der nächsten Italienreise das eine oder andere Restaurant?

(c) Books and Biscuit