Rezension

Der Kuss der Lüge

Die Chroniken der Verbliebenen - Der Kuss der Lüge - Mary E. Pearson

Die Chroniken der Verbliebenen - Der Kuss der Lüge
von Mary E. Pearson

Bewertet mit 4 Sternen

Cover und Klappentext:

Das Cover passt sehr zu dieser eher mittelalterlich angehauchten Welt, in der die Geschichte spielt und ist meines Erachtens nach einfach nur sehr treffend und schön gestaltet. Zwar ähnelt das Mädchen, welches auf dem Cover dargestellt ist, nicht wirklich der Protagonisten, aber trotzdem finde ich es, vor allen Dingen auch mit den Aspekten im Hintergrund einfach sehr gut. Auch der Klappentext ist in vielem einfach sehr stimmig, obwohl er mich, was die beiden Männer und Lias Gefühle für sie, ein wenig in eine falsche Erwartung gebracht hat. Das aber nicht in einem solch großen Maß, dass es schlimm gewesen wäre.

 

Inhalt/Idee:

Die Idee hinter dieser Trilogie gefällt mir, soweit ich sie bisher absehen kann, sehr gut, denn ehrlich zugegeben, muss ich gestehen, dass ich bisher nicht wirklich weiß, worauf manches hinauslaufen wird. Jedoch den Aspekt, dass Lia vor ihrer arrangierten Hochzeit flieht und dann doch Gefühle für eben diesen Mann bzw. einen Attentäter entwickeln könnte, der es eigentlich auf sie abgesehen hat, finde ich schon sehr gelungen. Auch ist der Auftakt einfach sehr gut, da man alle drei Charaktere, ihre Gefühle zueinander und ihre sich entwickelnden Beziehungen untereinander einfach zu gut vorstellen kann und es spannend wird, wie weitere Geschehnisse in den anderen Bänden dies verändern bzw. Unausgesprochenes und Verschwiegenes zu weiteren Dingen führen könnte. Ein wenig schade finde ich, dass man in diesem ersten Band, neben der sich entwickelnden Liebesgeschichte nicht wirklich herausfindet, warum der Attentäter wirklich das Attentat verüben soll, denn das Motiv des Prinzen ist deutlich klarer.

 

Aufbau und Schreibstil/Umsetzung:

Ich finde es zu Beginn des Buches einfach nur grandios gemacht, dass man nicht weiß wer bei Kaden und Rafe Prinz bzw. Attentäter ist. Man sich langsam selbst anfängt ein Bild der beiden zu machen, immer wieder darüber nachzudenken, wer nun welcher sein könnte, dazwischen immer wieder Kapitel hat, die von einem der beiden erzählt werden, bzw. auch Kapitel, die ganz klar den Prinz bzw. Attentäter als Erzähler haben, ohne, dass man wirklich zu einhundert Prozent sagen könnte, welcher genau wer ist. Das gemischt mit den Kapiteln aus Lias Perspektive macht das Buch einfach nur irre spannend. Und auch später, als es dann raus ist, wer der beiden wer ist, bleibt es so, dass man immer mal wieder aber auch Kapitel aus ihrer Perspektive hat, was einfach das Buch super auflockert. Auch der Inhalt der Geschichte gefällt mir darin sehr gut, dass die sich entwickelnden Gefühle zwischen den Charakteren zwar wichtig sind und eine Rolle spielen, aber es auch noch deutlich mehr darum herum gibt. Vor allen Dingen auch die Welt und manche Dinge, wie die Gabe, von der immer wieder gesprochen wird, klingen einfach sehr interessant, auch wenn mir immer noch ein wenig die Erklärungen zu manchem fehlen, die ich mir in den nächsten Teilen erhoffen würde.

Alles in allem hat dieser erste Band im letzten Drittel zwar ein paar kleinere Längen, aber diese sind nicht wirklich richtig störend und ein bisschen Spannung in dem Sinn, dass die Zeit einfach auch verstreicht und alles etwas knapper wird, ist ja auch nicht verkehrt.

 

Charaktere:

Die Charaktere gefallen mir irgendwie alle ausgenommen gut. Sowohl Rafe, als auch Kaden sind beide sehr interessante Männer. Ebenso, wie der Prinz und der Attentäter. Gerade auch die kleinen Unterschiede der beiden gefallen mir einfach. Vor allem, da man so vieles über sie erfährt, beide Charaktere aber immer noch ein kleines Rätsel bleiben, auch wenn man den Eindruck bekommt, dass man anfängt ihre Persönlichkeit ein wenig zu durchschauen. Lia ist zwar manchmal ein bisschen naiv, aber das nur im geringen Maß, allgemein wirkt sie auf mich ziemlich taff und vor allem sehr sympathisch. Als Protagonisten mag ich sie sehr gern, da sie eine sehr eigenständige Person ist und das, obwohl ihr als Prinzessin sicher viele Dinge abgenommen wurden bzw. sie gar nicht machen durfte. Sehr schön wird das in ihren ersten Tagen nach der Flucht auch dargestellt. Dazu kommt, dass viele der Nebencharaktere einfach interessante Facetten zeigen, bei denen ich schon sehr gespannt bin, was einen damit noch in den nächsten Teilen erwartet. Zu denen ich aber nicht zu viel sagen mag, da ich das schon als Spoiler empfände.

 

Fazit:

Ein wirklich gelungener Auftakt zu einer neuen Trilogie, bei der ich schon sehr auf die nächsten Teile gespannt bin. Es ist zwar ein wenig schade, dass jetzt die Spannung des Anfangs, welche Rollen Rafe und Kaden einnehmen würden, jetzt geklärt ist, denn dieses Spiel mit dem Leser hat mir besonders gut gefallen, aber die Geschichte birgt noch so viel Potential in ihren Charakteren, dass es mich extrem neugierig macht, wie es weitergehen wird. Vor allem auch, da ich bei einigen Dingen immer noch keinerlei Ahnung habe was dahinter stecken könnte und einfach wissen möchte, wie diese noch aufgelöst werden und auch sehr hoffe, dass man einfach noch mehr dazu erfährt.