Rezension

Der letzte von uns

Der Letzte von uns - Adélaïde de Clermont-Tonnerre

Der Letzte von uns
von Adélaïde de Clermont-Tonnerre

Inhalt: Wern und Rebecca lernen sich 25 Jahre nach dem Ende der 2. Weltkriegs in New York kennen und lieben. Unterschiedlicher können beide nicht sein. Wern wurde als Kind adoptiert und wuchs in liebevollen aber einfachen Verhältnissen auf, seine Adoptiveltern respektierten den Wunsch seinen Namen nicht zu ändern, nachdem sie einen in seine Kleidung eingenähten Zettel fanden auf dem „Ändern sie seinen Namen nicht, er ist der Letzte von uns.“ stand. Er ist dabei sich gemeinsam mit einem Freund ein Bauunternehmen aufzubauen.  Rebecca ist das Kind reicher Eltern, das zwar geliebt wurde aber aufgrund besonderer Umstände trotzdem nicht wohlbehütet scheint, sie probiert sich aus, liebt die Kunst und nimmt auch schon mal Drogen. Bei einem Treffen zwischen Wern und Rebeccas Eltern, bei dem Rebeccas Mutter einen Nervenzusammenbruch erleidet, trennen sich ihre Wege.

Meine Meinung:
Die Geschichte beginnt vielversprechend, in einer Bombennacht kommt Wern zur Welt und verliert noch in der selben Stunde seine Mutter. Glücklicherweise findet ihn seine Tante Martha, die sich gemeinsam mit dem Säugling und einer Amme auf den Weg nach Pennemünde macht wo sie den Vater des Kindes vermutet. Die Passagen, die in den letzten Kriegstagen und danach spielen sind spannend und bewegend, ich hatte keine Probleme mit den Charakteren zu hoffen und zu bangen, ihre Handlungen nachzuvollziehen war ein leichtes für mich. Schwieriger wurde es wenn die Autorin zu dem erwachsenen Wern und der Liebesgeschichte mit Rebecca wechselte, ich hatte von Beginn an meine Schwierigkeiten Sympathien für einen von Beiden zu entwickeln, Wern erschien mir eine Spur zu sehr von sich überzeugt und gleichzeitig polierte er sein Selbstwertgefühl mit immer neuen Frauengeschichten auf, Rebecca mochte zwar die Frau sein die er einmal heiraten würde, wie er schon nach einem ersten, kurzen Blick auf sie feststellte, das hinderte ihn aber nicht daran, sich bei den ersten Schwierigkeiten in die nächsten Affären zu stürzen. Rebecca war mir zu schwach und zu zickig und trotz aller äußerlichen Hippieallüren zu sehr Tochter aus reichem Haus.
Die Autorin hat es leider nicht geschafft in mir anhaltende Emotionen zu wecken. Ich bin allerdings sehr anspruchsvoll wenn ich schon mal Romane lese, die im weitesten Sinne als Liebesroman gelten können, will ich nach beenden des Buches noch etwas fühlen, sei es Freude oder Trauer, es darf keine Gleichgültigkeit den Charakteren gegenüber zurück bleiben.
Gegen Ende des Buches, als sich Vergangenheit und Werns Gegenwart zusammenfügten, als seine gesamte Geschichte offenbar wurde, konnte die Geschichte mich wieder mehr fesseln.