Rezension

Der Liver Bird

Das Fundbüro der Wünsche
von Caroline Wallace

Bewertet mit 3 Sternen

Martha ist 16 und hat den Bahnhof von Liverpool noch nie verlassen. Sie leitet das Fundbüro ihrer Mutter und lebt Tag ein Tag aus mit ihren Freunden und Büchern als Liver Bird an der Lime Street Station. Doch eines Tages erreicht sie eine Nachricht, die ihr Leben verändern soll und Martha versucht endlich der Frage "Wer bin ich?" genauer auf den Grund zu gehen.
Die Geschichte um Martha startet zauberhaft. Ich muss sofort an die fabelhafte Welt der Amelie denken und habe das Mädchen direkt in mein Herz geschlossen. Ich mag ihre Sicht auf die Welt und ihre Art, Menschen und Gegenstände zu beobachten und zu beschreiben. Auch ihre verrückten, noch kindlichen Charakterzüge gefallen mir gut. Das Buch hat etwas magisches und fesselndes. Doch dieses Gefühl ist leider nicht anhaltend. 
Im weiteren Verlauf das Buches trifft Martha auf jede Menge unterschiedliche Menschen. Einige sind mir genauso sympathisch wie sie selbst - zum Beispiel George. Andere sind einfach nur nervig und irgendwie auch überflüssig - wie Max. 
Allgemein verstehe ich die Geschichte um ihn, Mal Evans und die Beatles nicht ganz. Ich kann nicht nach vollziehen, warum sie so einen großen Teil der Geschichte einnehmen. Meiner Meinung nach wird der Zauber des Buches dadurch überschattet. Mit der Zeit wird die Geschichte immer langatmiger, wirrer und langweiliger. Dadurch wirkt Martha irgendwann wie ein kleines naives Mädchen, dass sich an der Nase herum führen lässt und keine eigene Meinung besitzt. 
Ich hätte gerne mehr Abenteuer mit Martha und ihren Freunden erlebt, anstatt von den Beatles zu lesen.Schade um das zauberhafte und ungewöhnliche Leben des Mädchens, aus dem eine tolle Story hätte werden können...