Rezension

Der mehr oder weniger überzeugende internationale Bestseller!

Children of Blood and Bone - Tomi Adeyemi

Children of Blood and Bone
von Tomi Adeyemi

Bewertet mit 3 Sternen

Cover:
Für mich sah das Cover auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig aus. Die Gestaltung ist definitiv etwas Besonderes, was im Regal auffällt. Gleichzeitig ist es auch Geschmackssache, aber ich finde es nicht schlecht. Vor allem, weil es doch die Geschichte sehr gut einfängt und neugierig macht!
Inhalt:
In "Goldener Zorn" erwartet euch ein aufregendes, spannendes wie berührendes Setting, kann ich euch sagen! tomi Adeyemi entführt euch in eine Welt, wo Magie mal ein fester Teil war und Sklaverei leider genauso dazugehört. Man begleitet die junge Zélie auf ihrem Weg, ihre Bestimmung zu erfüllen und die Magie zurückzubringen. Man wird als Leser mit der Gewalt der welt konfrontiert wie auch mit dem Wunsch, etwas zu ändern, während einem nur Steine in den Weg gelegt werden. Zélies Geschichte ist spannend gestaltet, zumindest nahm sie meiner Meinung nach zunehmend an Fahrt auf. Es erwarten einen nerbenaufreibende Situationen, Kämpfe und gefühlvolle Szenen. Anfangs brauchte ich ein wenig, um in die Geschichte hineinzufinden. Was jedoch nicht daran lag, dass es mich nicht gleich packte oder der Einstieg nicht leicht gestaltet war. Es fehlte mir an Erklärungen ... Man bekommt zwar anfangs einen kurzen Überblick über die verschiedenen magischen Fähigkeiten und Clans, aber es fehlte mir an mehr Grundessenz, an Erklärungen zu den Wesen und und und. Denn das Setting empfand ich als überaus faszinierend und hätte mich gewünscht, dass das, die magischen Aspekte wie auch der Grundtenor des Buches etwas mehr Raum eingenommen hätte. Da der Fokus der Handlung eher auf dem Handeln der Figuren und ihren individuellen Ansichten lag, kam gerade das Faszinierende an der Geschichte etwas zu kurz. Vom Verlauf her war die Handlung damit etwas vorhersehbar, weil einige typische Züge eingeflossen sind. Dennoch hat es mir Spaß gemacht, die Geschichte zu verfolgen und ich muss auch sagen, dass ich auf die Fortsetzung gespannt bin, trotz dass es mich in manchen Punkten nicht überzeugen konnte. 

Charaktere:
Im Fokus der Geschichten stehen besonder die beiden Geschwisterpaare Zélie und Tzain und Amari und Inan als Hauptfriguren im Vordergrund. Ich empfand sie als sehr unterschiedlich, was der Geschichte Konfliktpotenzial und eine gewisse Spannung verliehen hat. Zélie und Tzain sind zwei hitzköpfige, kämpferische Menschen, womit ich mit gut identifizieren konnte und die mir Spaß gemacht haben. Dagegen ist Amari eher eine ruhigere, besonnenere Person, die jedoch sich besonders stark entwickelt aufgrund ihrer Erlebnisse. Als Prinzessin wurde sie bisher gut vom wahren Geschehen im Land abgeschirmt und erlebt viel, was ihre Ansichten ändert. Inan machte mir dagegen ein paar Schwierigkeiten, denn seine Gedanken und sein Handeln konnte ich oft nicht so ganz nachvollziehen. Es war sehr sprunghaft und mal so mal so, was ich etwas schade fand. Insgesamt war das Handeln der Charaktere oft vorhersehbar und typisch, was der Geschichte etwas die Spannung und auch den tiefgründigen Charme genommen hat. Auch die Romanzen konnten mich da leider nicht so recht überzeugen, weil für mich die Tiefe gefehlt hat. Es war viel von Faszination und Anziehung bestimmt als von Liebe. Dennoch habe ich die Geschichte gerne verfolgt, muss ich wirklich ehrlich sagen. Gegen Ende hätte ich auch mehr als gerne weitergelesen, weil es mich interessiert, wie es mit Zélie und ihren Freunden und natürlich der Magie weitergeht. 
Schreibstil:
Die Autorin konnte mich zwar nicht sofort, aber irgendwann dann doch in ihre Geschichte entführen. Der Leser erlebt das Geschehen aus den verschiedenen Perspektiven der Protagonisten, der zwei Geschwisterpaare. Das fand ich prinizpiell sehr angenehm, weil es dadurch abwechselnd und auch spannend wurde, denn man konnte in alle Figuren mal "hineinschauen" und den Handlungsverlauf aus unterschiedlichen Blickwinkeln wahrnehmen. Tomi Adeyemi hat einen fließenden, gut zu lesenden Stil, denn ich war erstaunlich schnell bereits am Ende des Trilogieauftakts! Und das bei mehr als 600 Seiten! Stilistisch konnte mich die Autorin auf jeden Fall überzeugen, muss ich sagen. 
Fazit:
Der Auftakt der Trilogie "Children of Blood and Bone" lässt mich zwiegespalten zurück. Auf der einen Seite fand ich das Setting, die Idee und im großen und Ganzen auch irgendwie die Handlung packend udn richtig toll, weil es trotzdem mal etwas anderes war. Außerdem konnte mich die Autorin mit ihrem Schreibstil überzeugen. Doch auf der anderen Seite war es mir in manchen Punkten einfach zu wenig. Die Handlung hätte mehr zu bieten gehabt, meiner Ansicht nach. Es war manchmal seh vorhersehbar, sehr typisch und auch von den Charakteren sehr willkürlich finde ich. Das fand ich etwas schade, weil die Idee der Autorin mehr zu bieten gehabt hätte. Dennoch muss ich sagen, freue ich mich auf die Fortsetzung, weil es nicht so ist, als konnte mich die Geschichte nicht begeistern. Das tat sie durchaus, bot Lesespaß - doch war sie eben "nur" gut. Dennoch kann ich sie empfehlen, aber eben als gute Lektüre.