Rezension

Der Nachtzirkus

Der Nachtzirkus - Erin Morgenstern

Der Nachtzirkus
von Erin Morgenstern

Bewertet mit 1.5 Sternen

*** Klappentext ***
Er kommt ohne Ankündigung und hat nur bei Nacht geöffnet: der Cirque des Rêves - Zirkus der Träume. Um ein geheimnisvolles Freudenfeuer herum scharen sich fantastische Zelte, jedes eine Welt für sich, einzigartig und nie gesehen. Doch hinter den Kulissen findet der unerbittliche Wettbewerb zweier verfeindeter Magier statt.
Sie bereiten ihre Kinder darauf vor, zu vollenden, was sie selber nie geschafft haben: den Kampf auf Leben und Tod zu entscheiden. Doch als Celia und Marco einander schließlich begegnen, geschieht, was nicht vorgesehen war: Sie verlieben sich rettungslos ineinander. Von ihren Vätern unlösbar an den Zirkus und ihren tödlichen Wettstreit gebunden, ringen sie verzweifelt um ihre Liebe, ihr Leben und eine traumhafte Welt, die für immer unterzugehen droht.

*** Meine Meinung ***
Dieses Buch ist nicht so einfach zu bewerten.
Die Beschreibung des Zirkus’ ist sehr detailliert und, obwohl er in Schwarz-Weiß gehalten ist, sehr lebendig. Im Gegensatz dazu fand ich die Charaktere durch die Bank weg recht farblos und eindimensional. Zum Beispiel die Motivation von Celia und Marco bleibt oberflächlich präsentiert und von den Charakteren, die um die beiden herum positioniert wurden, erfährt man wenig bis nichts Tiefgehendes. Sie sind meiner Meinung nach Beiwerk zur Handlung.
Der Ansatz von Schwarz-Weiß - den typischen Gegensätzen, gefällt mir, und genau so wurde das Buch auch geschrieben - einseitig, ohne Zwischentöne. Das war mir dann leider auch zu mager. Da wäre echt mehr drin gewesen.
Nur die Liebhaber des Zirkus’ brachten etwas Farbe ins Spiel. Sie trugen rote Accessoires, zum Beispiel Schals, um sich gegenseitig als „Reveuse“ zu erkennen. Also eine Art Club-Mitgliedschafts-Emblem. Sie sind auch die einzigen Charaktere, über die der Leser etwas mehr erfährt. Im Gegensatz zu den Personen im Zirkus, diese sind und bleiben eindimensional.
Die Schreibweise der Autorin war recht flüssig zu lesen. Manchmal fiel mir allerdings negativ auf, dass ein kurzer-knapper Satz an den anderen gereiht wurde und dies las sich dann recht abgehackt.
Besonders erschwerend fand ich die häufigen Wechsel der Perspektiven UND Zeiten. Diese Idee ist auch klasse, doch hier wurde sie meiner Ansicht nach übertrieben. Da wurde von gestern zu heute und wieder zurück zu vorgestern gehüpft und dazwischen auch noch 3 Mal die Perspektive, also der Erzähler gewechselt. Das war mir schlicht und einfach too much, das hat mir die Magie, die ich von dem Buch erwartet hatte, geraubt.
Auch wurde vieles angedeutet und dann einfach im Raum stehen gelassen. Das nervt mich persönlich, denn ich möchte am Ende eines Buches auch den Durchblick haben und Antworten auf alle Fragen erhalten.
Ja, ich bin von dem Buch enttäuscht, da meine Erwartungen von der Leseprobe und dem Klappentext um einiges höher angesiedelt waren. So vergebe ich gerade mal 1,5 Punkte für das Buch.