Rezension

Der Nomade

Blutige Fehde - Stuart Neville

Blutige Fehde
von Stuart Neville

Bewertet mit 4.5 Sternen

 

Bull O`Kane, der Pate von Belfast, sitzt im Rollstuhl seit ein Mordanschlag auf ihn fehlschlug. Er ist nur noch ein Schatten seiner selbst und stinksauer;  er sinnt auf Rache. Gemeinsam mit seiner Tochter Orla beauftragt er den Killer, der sich der Nomade nennt, um offene Rechnungen zu begleichen. Nach den ersten Morden kommt Inspektor Jack Lennon auf die Spur des Nomaden, doch sogar von seinen eigenen Kollegen wird er in seinen Ermittlungen behindert. Absprachen zwischen verschiedenen Gruppen scheinen wichtiger als die Aufklärung der Verbrechen oder der Schutz möglicher künftiger Opfer. Lennon lässt nicht locker, besonders als er befürchten muss, dass seine kleine Tochter in Gefahr schweben könnte.

 

Rücksichtslos und hart gehen die Beteiligten miteinander um, ein Menschenleben gilt nicht viel. Um das größere Ziel zu erreichen, werden kleinere Morde skrupellos unter den Teppich gekehrt. Wer trifft da Vereinbarungen mit wem, die Grenzen zwischen Gut und Böse, Polizist und Verbrecher sind da eigentümlich fließend. Da wirkt Jack Lennon fast schon wie ein weißer Ritter, obwohl auch er es versteht manchmal hinzulangen. Zwar hat er das Wohl seiner kleinen Tochter im Sinn und versucht alles, um sie zu schützen, doch auch er lebt über seine Verhältnisse und gibt so einige Rätsel auf. 

 

Nordirland mit seinen unter der Oberfläche schwelenden Konflikten bietet einen interessanten Hintergrund zu diesem brutalen Thriller. Ein Cop, dessen Familie ihn verstieß, nur weil er seinen Beruf erwählte. Eine junge Frau, deren Familie sie verstieß, weil sie ihren Liebhaber wählte. Gefühllose Killer, die mitunter nicht so gefühllos sind. Ein Ein Pate, der auf Rache aus ist. Eine Mischung schneller Szenenwechsel und Erläuterungen einiger Hintergründe, eine atemberaubende Jagd, um dem Killer zuvor zu kommen. Die Sorge eines Vaters um sein Kind. Daraus ergibt sich ein mitreißender Thriller, den man verschlingen muss.