Rezension

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Der schwächelnde Nachfolger

Schänderzorn - Wrath James White

Schänderzorn
von Wrath James White

Schänderzorn ist ein Muss, wenn man Schänderblut gelesen hat. Weniger bestialisch und blutig in meinen Augen, etwas langweiliger, aber dennoch eine annehmbare Lektüre.

Der Nachfolger von Schänderblut aus der Feder von Wrath James White, knüpft zwar nicht ganz nahtlos an, lässt aber im Grunde nur die zähen Verhandlungen aus. Miles sitzt abgeschottet von allen in einem Hochsicherheitstrakt, besitzt aber Privilegien. So darf beispielsweise sein geschätzter Professor Locke zu ihm und mit ihm arbeiten. Dieser versucht immer wieder, hinter die Krankheit, wie Miles es nennt, zu kommen und diese zu heilen. Kleine Erfolge kann er erzielen, aber Joseph Miles hat seine eigenen Pläne. Mit Hilfe der treuen Anhängerin Selene kann er auf eine normale Station verlegt werden. Doch auch dort gibt es bald Tote, nicht zuletzt durch die Wärter, die sich einen Spaß draus machen, Gefangene gegeneinander antreten zu lassen. Es bleibt die Frage, wie es weitergeht, ob Miles geheilt werden kann, sich seinem Schicksal ergibt oder die Möglichkeit zur Flucht erhält.

Wer einen blutigen Thriller erwartet hat, muss sich ein bisschen gedulden. Der Alltag im Gefängnis ist trist und so ziehen sich manche Passagen etwas in die Länge. Nun ja, was will man auch aus einem grauen Alltag erzählen, wenn einfach nichts passiert? Es gibt schließlich die Wende und da wird es noch einmal richtig spannend. Aufgrund des offenen Endes kann man darauf warten, dass es irgendwann einen dritten Teil geben wird, bei dem es noch mal so richtig zur Sache geht. Im Vergleich zum ersten Teil, lässt Schänderzorn ein bisschen nach. Das ist natürlich der Umgebung geschuldet, in der sich Miles befindet. Als kleines Schmankerl wird jeder Teil – Schänderzorn ist in fünf Teile gesplittet – mit einem fragwürdigen Rezept eingeleitet. Hauptzutat: Langschwein, also Menschenfleisch.

Schänderzorn ist ein Muss, wenn man Schänderblut gelesen hat. Weniger bestialisch und blutig in meinen Augen, etwas langweiliger, aber dennoch eine annehmbare Lektüre.