Rezension

Der siebte Tod

Der siebte Tod - Paul Cleave

Der siebte Tod
von Paul Cleave

Inhalt

Auf den ersten Blick scheint Joe ein harmloser Außenseiter zu sein. Er putzt bei der Polizei, besucht einmal die Woche seine Mutter, liebt seine zwei Fische – wenn, ja wenn er nicht auch noch anderen Tätigkeiten nachgehen würde. Als in der Presse immer wieder Nachrichten über den Schlächter von Christchurch erscheinen und in diesen behauptet wird, dass dieser sieben Frau ermordet haben soll, wird Joe hellhörig. Denn er weiß, dass es nicht sieben Frauen sind. Er weiß, dass es einen Nachahmer gibt. Und Joe wird nicht eher ruhen, bis er diesen gefunden hat.

Meine Meinung

Joe Middleton ist ein anderer Serienkiller. Warum anders? Er spricht zu dem Leser und diese direkte Ansprache, dieses Mitteilen seiner Gedanken und Gefühle, das Erklären seiner Taten - all dies kannte ich bisher so noch nicht. Und genau dieses durch die Geschichte führen, macht für mich Joe und auch das Buch zu etwas besonderem. Noch dazu, wo Joe durch seine Beweggründe automatisch auch immer ein wenig Humor in die Handlung einfließen lässt.

Paul Cleave skizziert mit Joe einen leicht zurück geblieben wirkenden Charakter, der bei der Polizei putzt, eine furchtbar anstrengende Mutter hat und dessen einzige Liebe seinen Fischen gilt. Und bei all dem Irrsinn, den er auf jeder Seite verströmt, gelingt es dem Autor dennoch auch Sympathien und Mitleid zu wecken. Doch Joe täuscht seine Umwelt auf geschickte Art und kommt so an Informationen, die ihm sonst verwehrt geblieben wären. Er ist clever, gerissen und intelligent, hat jedoch auch eine Gedankenwelt, die mich häufiger amüsiert hat. Man kann kaum fassen, dass er wirklich glaubt, was er denkt, aber so ist er halt – der Joe.

Der Schreibstil des Autors ist bis zur Hälfte des Buchs zwar spannend, aber dennoch eher gemächlich, nimmt dann jedoch eine Wendung, die wohl jeden Leser überraschen wird. Ich war auf jeden Fall sprachlos, wie schnell sich die Geschehnisse und Joes Ausgangslage verändert hatten. Kompliment daher an Paul Cleave, der dadurch den Spannungsbogen von Hundert auf Tausend erhöht hat. Noch dazu kommt der Autor ohne großes Blutvergießen aus, sodass sich der Thrill so wie bei Joe auch beim Leser im Kopf abspielt. Das Ende ist recht offen gehalten, sodass ich mir eine Fortsetzung mit Joe vorstellen könnte.

Fazit

"Der siebte Tod" ist ein etwas anderer Thriller. Spannend, unterhaltsam, mit humorvollen Momenten und einer Wende in der Geschichte, an der man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Einen Punktabzug gibt es jedoch dafür, dass mir der Schreibstil an manchen Stellen zu gemächlich war.