Rezension

Der Sinn des Titels erschließt sich mir nicht

In weißer Stille - Inge Löhnig

In weißer Stille
von Inge Löhnig

Bewertet mit 4 Sternen

*** Klappentext ***
Ein stürmischer Oktoberabend: In seinem Wochenendhaus am Starnberger See wird ein pensionierter Kinderarzt tot aufgefunden. An eine Heizung gefesselt, ist er langsam verdurstet - ein qualvoller Tod. War es Rache oder doch nur ein Raubmord? Kommissar Konstantin Dühnfort enthüllt nach und nach den dunklen Charakter des Toten und stößt auf ein Drama, das seine längst erwachsenen Kinder bis heute verfolgt.

*** Meine Meinung ***
Hui, ein Thriller, bei dem man eine ganze Familie als Tatverdächtige präsentiert bekommt, ist schon spannend. Löhnig führte mich immer wieder auf falsche Fährten, lockte mich zu Verdächtigen, die sich als unschuldig herausstellten und steigerte die Spannung kontinuierlich bis zum Schluss. Die Figuren waren mehrdimensional und man konnte bei jeder neue Facetten im Laufe der Geschichte erkennen und es war wenig, was auf den ersten Blick schien.
Die Ermittler, allen voran Konstantin „Tino“ Dühnfort und seine Kollegin Gina, wurden auch lebendig mit ihren Ecken und Kanten präsentiert, wodurch sie nur noch liebenswerter und authentischer wurden.
Löhnigs Schreibstil ist zwar detailreich, aber nicht langatmig oder langweilig. Sie schaffte es bei mir Kopfkino auszulösen und ich konnte mich sehr gut in die Handlung hinein versetzen. Die menschlichen Abgründe präsentiert Löhnig nicht reißerisch, sondern sogar stellenweise leise und ... ja, ich muss es zugeben, auch nachvollziehbar.
Einerseits wird der Fall wirklich beendet und auch die Handlung läuft aus und lose Enden werden verknüpft, aber das Ende an sich finde ich sehr unbefriedigend. Da kann ich jetzt nicht näher drauf eingehe, ohne zu viel zu verraten. Auch den Titel kann ich nicht so wirklich dem Buch zuordnen, aber das habe ich häufiger - das fällt jetzt bei meiner Bewertung nicht ins Gewicht. So vergebe ich 4 Punkte.