Der Spatz in der Hand, oder die Taube auf dem Dach?
Bewertet mit 5 Sternen
Himmelsstern: Das Ferne so nah von Jamie Craft
Anna Bednarz hat Schlesien mit dem überlebenden Teil der Familie, ihrer Mutter und kleinen Schwester, verlassen und versucht nun wieder etwas Normalität in ihr Leben zu bekommen. Sie hatte dem Vater auf dem Sterbebett das Versprechen gegeben Ärztin zu werden. Wie nur sollte sie das bewerkstelligen? Da kommt ihr der Zufall zur Hilfe in Gestalt eines jungen Mannes, der sich scheinbar sehr zu ihr hingezogen fühlt und ihr alles geben könnte, so sie ihn nur lassen würde. Aber was ist mit ihrer großen Liebe? Günther der noch verschollen ist. Ihre Mutter hält ihn für Tod und Anna solle nach vorne schauen.
Dieser herzerwärmende Roman erzählt die Geschichte von Flucht und Vertreibung, von Ablehnung in der Fremde und der Versuch das alte Leben abzustreifen und Heimat in der Fremde zu finden und wie alte Verbindungen zu durchbrechen sind. Obwohl die Protagonistin klagen könnte, sieht sie trotzdem nicht nur ihr Schicksal, sie sieht über ihren Tellerrand und handelt so menschlich, dass man sie einfach gern haben muss. Auch wenn die Suche nach verloren gegangenen Liebsten, der Verlust von Eltern und Geschwistern ein Thema dieses Buchs sind, so ist auch Freundschaft, Liebe, Gutmütigkeit und hier und da ein Lacher zu finden. So kommt dieses Buch mit einem ernsten Hintergrund daher, ist aber wunderbar leicht und flüssig geschrieben.