Rezension

Der Stoff aus dem die Träume sind

Das Leben ist ein Seidenkleid - Tanja Wekwerth

Das Leben ist ein Seidenkleid
von Tanja Wekwerth

Du hast eine Aufgabe zu erfüllen. Du magst tun was du willst, magst hunderte von Plänen verwirklichen, magst ohne Unterbrechung tätig sein – wenn du aber diese eine Aufgabe nicht erfüllst, wird alle deine Zeit vergeudet sein. ( Rumi – pers. Dichter)

Maja ist sich sicher: ein Kleid kann ein Leben verändern. Tagsüber arbeitet sie in einem Kaufhaus und bedient Kundinnen einer Damenabteilung – doch erfüllen tut sie diese Tätigkeit nicht. Fast jede Nacht sitzt sie jedoch an ihrer geliebten Nähmaschine, entwirft Schnittmuster und setzt ihre Träume in zauberhafte Nähkreationen um – die leider fast niemand zu sehen bekommt. Sie ist etwas schüchtern und außerdem fehlt ihr der Mut. Durch einen Wochenendjob lernt sie den älteren liebevollen und gutmütigen Herren Leo kennen. Sie freunden sich schnell an. In seiner Wohnung befindet sich ein Zimmer, das seit dem Tod seiner geliebten Frau vor vielen Jahren niemand mehr betreten durfte. Niemand, außer Maja… die mitten in ihrem Lebenstraum steht….

 

Meine Meinung

Tanja Wekwerth nimmt den Leser in dem Roman „Das Leben ist ein Seidenkleid“ mit in die Welt zauberhafter Stoffe und zarter Lebensträume. Bereits das Cover ist harmonisch, vintage schön gestaltet, sodass man sich schon beim Betrachten des Covers den Ort des Geschehens gut vorstellen kann.

Die  Charaktere der Hauptprotagonisten sind liebevoll gezeichnet. Maja und Leo muss man einfach ins Herz schließen. Auch die anderen älteren Herrschaften die sich im Laufe der Geschichte als ganz liebevolle und hilfsbereite Menschen darstellen, sind sehr sympathisch. Jedoch ist das Verhältnis zu ihrer Mutter schon immer schwierig.

Maja arbeitet in einem Kaufhaus und bedient dort Kundinnen einer Damenabteilung. Ihr Beruf ist leider nicht gerade das, was sie glücklich macht. Hanneliese, ihre Vorgesetzte, ist eine frustrierte Mitarbeiterin und Vorgesetzte, die es Maja an allen Enden und Ecken in ihrem Arbeitsleben schwer macht. Sie lässt sie fast keine Minute aus den Augen und kontrolliert sie, soweit wie möglich. Ganz glückselig ist Maja, wenn sie nach Feierabend zuhause in ihrer Welt versinkt, sie zeichnet tolle Schnittmuster. Stundenlang und ganze Nächte verbringt sie an ihrer Nähmaschine und lebt still ihren Traum, von dem kaum einer etwas mitbekommt.

„Mode gibt mir die Möglichkeit, meiner Stimmung Ausdruck zu verleihen, im Einklang zu sein mit meinen inneren und äußeren Werten, mich der Welt zu zeigen, so wie ich mich fühle: verletzlich, fröhlich, mutig oder traurig.“

Eines Tages freundet sie sich mit Leo an -  ein älterer liebevoller Herr. Die beiden verstehen sich auf Anhieb sehr innig und es kommt dazu, dass er zeigt, was sonst keiner durch seine jahrelange tiefe Trauer sehen durfte. Leo ist sanftmütig und wird ihr immer mehr ein guter Freund und Berater. Kompliziert wird alles, als Maja seinen Enkel Jack kennenlernt...

Das Buch hat für mich einen Haken… ich mag Seide nicht und schon gar nicht wenn ich sie anfasse, das empfinde ich sehr unangenehm, daher hätte ich dieser federleichten Geschichte einen anderen Namen gegeben.

Fazit

Diese leichte, verträumte Geschichte liest sich gut und schnell. Ein federleichter Roman für gemütliche Lesestunden ohne großen Tiefgang. Er zeigt Lebensträume und das es sich lohnt, sie zu leben und zu realisieren – ein echter Wohlfühlroman!