Rezension

Der sympathische Serienkiller

Ich bin der Schmerz - Ethan Cross

Ich bin der Schmerz
von Ethan Cross

Bewertet mit 3 Sternen

Die Medien nennen ihn den "Anstifter", und das Spiel, das er spielt, ist besonders perfide: Zuerst entführt er die Familie eines völlig unbescholtenen Mannes, bevor er diesem befiehlt, einen anderen unbescholtenen Mann zu töten. Weigert sich der Erpresste, werden seine Lieben zerstückelt. Nur die Shepherd Organization kann den Killer zur Strecke bringen. Auf der Jagd erhalten Marcus Williams und sein Team Hilfe von Marcus' Bruder, dem Serienkiller Francis Ackerman jr. Denn dieser weiß, wer hinter dem Anstifter steckt: sein Vater. Der, der ihn zu dem gemacht hat, was er ist: dem absolut Bösen

Meine Meinung: 
Es handelt sich hier um den dritten Teil des Shepherd Thrillers. Ich war ja vom zweiten Teil recht begeistert. Der dritte Teil erreicht leider nicht ganz das Niveau des zweiten, sondern ähnelt eher dem ersten Band. Im zweiten fand ich insbesondere den neuen Killer sehr interessant, weil der einfach nochmal was Neues in die Geschichte gebracht hat. 

Hier allerdings neigt sich das Ganze jetzt dem Höhepunkt der Reihe zu, denn Ackerman Senior kommt wieder ins Spiel - anders als gedacht, lebt der Gute nämlich noch und mordet wieder. Die beiden Brüder wollen ihn natürlich zur Strecke bringen und bringen sich dabei wohl mehr in Gefahr als sie jemals dachten. 

An diesem Band fand ich die zahlreichen zähen Szenen etwas anstrengend. Es ist hier ähnlich wie im ersten Band - es passieren viele kleine Ereignisse, viele Morde, aber es häuft sich halt irgendwie zu sehr und ähnelt sich zu sehr. Des Weiteren finde ich schade, dass Andrew zum Ende der Geschichte einfach irgendwie weg vom Fenster war. Man kann sich zwar denken warum er nicht mehr auftaucht, aber es scheint so als musste der Autor die Personen, die Marcus helfen, verringern. Das hat er meiner Meinung nach aber nicht wirklich gut gemacht, weil es so irgendwie recht unlogisch erscheint. Ich hätte es zumindest gut gefunden, wenn er zumindest mal zur Sprache gekommen wäre. Ähnliches ist mir beim Director und auch bei Fagan aufgefallen. Das war wirklich etwas schlecht gelöst.

Gut gefallen hat mir dafür mal wieder der Charakter Ackerman Junior. Ich hatte zwar in diesem Band häufig das Gefühl, dass er ziemlich sensibel ist, ich denke aber das liegt daran, dass wir weniger seine Sicht der Dinge, sondern Maggies Sicht der Dinge dargelegt bekamen. Und man merkt, dass Maggie das Gute in Ackerman sieht und genau das spiegelt sich daher auch in ihrer Sicht wieder. Dadurch wirkte er halt öfters etwas zu sensibel. Dennoch gefällt mir die Entwicklung des Charakters. Man kann sich unglaublicherweise super gut in ihn hineinversetzen, man versteht ihn und man leidet mit ihm. Das ist wirklich unglaublich gut gemacht, weil man immer im Hinterkopf hat, dass er eigentlich ein skrupelloser Mörder ist. Aber man kann nicht anders als ihn zu mögen. 

Das Ende kommt - Gott sei Dank - diesmal nicht mit einem großen Cliffhanger daher. Das hätte das Warten auf Band 4 extrem anstrengend gemacht. Auf diese Weise hätte meiner Meinung nach die Reihe auch enden können, aber irgendwie freue ich mich auch auf Band 4 und bin gespannt, was uns da noch erwarten wird :) 

Fazit: 
Ein guter dritter Band des Shepherd Thrillers, der vom Niveau her eher wieder an den ersten Band erinnert, denn viele ähnliche Szenen häufen sich, wodurch es zwischenzeitlich etwas lahm wird. Der Charakter Ackerman Junior ist aber einfach grandios dargestellt. Obwohl er ein skrupelloser Serienmörder ist, kann man als Leser sich nicht dagegen wehren, ihn trotzdem sehr zu mögen. Ich vergebe hier 3 Sterne und finde es gut, dass wir am Ende nicht mit einem Cliffhanger überrascht wurden.