Rezension

"Der Thron der sieben Königreiche" von George R.R. Martin

Das Lied von Eis und Feuer 03. Der Thron der Sieben Königreiche - George R. R. Martin

Das Lied von Eis und Feuer 03. Der Thron der Sieben Königreiche
von George R. R. Martin

Bewertet mit 4 Sternen

Der Klappentext
Nach dem Tod seines Vaters ist es an dem erst fünfzehnjährigen Robb Stark, die Herrschaft über Winterfell und damit über den ganzen Norden von Westeros anzutreten. Robb kämpft noch um die Anerkennung und den Respekt seiner Untertanen, da bricht im Reich ein Bürgerkrieg aus. Für Robb stellt sich allerdings kaum die Frage, auf welcher Seite er kämpfen wird, denn der junge König Joffrey Baratheon hält seine Schwestern als Geisel. Und während das Reich zerbricht, wächst im eisigen Norden eine viel größere Gefahr heran …
[ Quelle: Blanvalet ]

Meine Meinung
Mit Der Thron der sieben Königreiche geht das Lied von Eis und Feuer also in die dritte (deutsche) Runde. Nach dem fantastischen Auftakt durch Band 1 und 2, konnte ich es kaum erwarten, wieder in die Westeros-Welt einzutauchen. Nach König Roberts Tod und der Intrige gegen seine Hand, Lord Eddard Stark, zerfällt das Reich in seine Einzelteile, denn alle Welt streitet sich darüber, wer einen rechtmäßigen Anspruch auf den eisernen Thron hat.

Das Buch beginnt an einer Stelle, die der Leser in den ersten beiden Bänden noch gar nicht besucht hat, nämlich bei Lord Stannis, Roberts ältestem Bruder, der vielleicht noch den besten Anspruch auf den Thron hat. Mit Stannis taucht nicht nur ein neuer, unbekannter Ort auf, sondern auch wieder eine Vielzahl von neuen Charakteren. Da ich ja auch ein riesen Fan der Fernsehserie bin, fiel mir der Einstieg in die Geschichte wieder recht leicht.

Der Kampf um den eisernen Thron entbrannt in Teil 3 erst richtig. Gleich mehrere Könige gibt es nun in den sieben Königslanden. Da wäre Joffrey, der den eisernen Thron momentan besetzt; Rob, der sich König des Nordens nennt; Renly und Stannis Baratheon, die beide meinen, einen Anspruch auf die Krone zu haben. Und dann wäre da ja auch noch Daenerys Sturmtochter, die jenseits der Meerenge darauf wartet, in ihre Heimat zurückzukehren. Und sie mag ich eigentlich besonders gerne, doch gerade von den Kapiteln, die sich mit ihr beschäftigen war ich ein wenig enttäuscht.

Zum einen musste ich über 200 Seiten warten, bis sie überhaupt mal aufgetaucht ist. Und dann geschah bei ihr auch eher wenig. Sie wandert mir ihren verbliebenen Anhängern durch die Wüste und landet später in einer ausgestorbenen Stadt. Dafür lag ein Schwerpunkt der Erzählung auf den Starks, die sich zwischenzeitlich in allen Herren Ländern verteilt haben. Sansa weilt immer noch in Königsmund (doch auch sie spielt dieses Mal nur eine untergeordnete Rolle), während ihrer Schwester Arya die Flucht aus Königsmund gelungen ist. Ihr Bruder Robb, der zum König des Nordens ausgerufen wurde, bereitet dagegen gemeinsam mit der Mutter seinen Krieg vor. Die beiden jüngsten Starks regieren zwischenzeitlich in Winterfell.

Die Kapitelgewichtung hat sich im Gegensatz zum Auftakt der Reihe verändert, was eigentlich auch verständlich ist: neue Charaktere tauchen auf, altbekannte entwickeln sich und ändern ihren Standort.

Wer die Reihe schon gelesen hat, kann mir bestimmt zustimmen, wenn ich sage: an manchen Stellen hatte ich echt Schwierigkeiten, die zahlreichen Charaktere zuzuordnen. Da ich wie gesagt ein Fan von Game of Thrones bin, tat ich mir da wahrscheinlich um einiges leichter als der Leser, der lediglich die Bücher kennt. Und auch ich musste ab und an mal nachschauen, welcher Name zu welchem Gesicht in der Serie passt.

Es ist einfach unglaublich, welch komplexe Welt George R.R. Martin alleine mit seiner Fantasie zusammengeschustert hat. Doch dieser Teil war eindeutig der schwächste bisher in der Reihe, denn es war einfach nicht mehr so ganz spannend wie in den Vorgängern. Doch trotzdem sitz ich jedes Mal wieder vor dem Buch und kann nicht fassen, dass all das sich nur ein Mann ausgedacht haben soll. Dazu muss man sich nur mal die Anhänge zum Buch anschauen. Eine Karte über die komplette Welt, im Anhang die Auflistung aller Charaktere... Man kann das so schlecht erklären, das muss man erleben.

Mein Fazit
Der dritte Teil vom Lied von Eis und Feuer ist schwächer als seine Vorgänger, aber immer noch ein Fantasy-Epos. Immernoch handelt es sich um eine fantastische, gut durchdachte Geschichte, die einen komplett in seinen Bann ziehen kann. Zwar lag dieses Mal das Augenmerk gerade auf den Charakteren, die ich weniger lieb hab, aber man kann ja schließlich nicht alles haben, nicht wahr. Selbst Leser, die eigentlich wenig mit Fantasy anfangen können (so wie ich), können von dieser Geschichte begeistert werden. Ich hoffe, dass der nächste Teil Die Saat des goldenen Löwen wieder ein kleines bisschen spannender wird.