Rezension

Der Tod des Schmetterlings

Der Tod des Schmetterlings - Matt Dickinson

Der Tod des Schmetterlings
von Matt Dickinson

Bewertet mit 4 Sternen

Als ein Schmetterling im 21. Stockwerk einer Baustelle erschlagen wird, ahnt der Wachmann nicht, welche Kettenreaktion dadurch ausgelöst wird. Für viele Menschen auf der Welt hat der Tod dieses Schmetterlings schwerwiegende Folgen. Manche überleben und viele sterben, und alles nur, wegen eines toten Schmetterlings.

Es handelt sich um die Fortsetzung von Matt Dickinsons „Die Macht des Schmetterlings“, wobei beide Bände unabhängig voneinander gelesen werden können, weil nur die Grundthematik dieselbe ist. 

Der Autor arbeitet erneut die Chaostheorie (eigentlich handelt es sich dabei um den Schneeballeffekt) ab, welche besagt, dass ein einziger Flügelschlag ausreicht, um eine Katastrophe auszulösen. Diesmal fängt die Katastrophe mit dem Tod eines Schmetterlings an und kaum jemand ahnt, welches Ausmaß ein solch kleines Ereignis auslösen kann.

Denn der Tod des Schmetterlings greift um sich und macht nicht einmal vor Landesgrenzen halt. In Australien ist Hannah auf der Flucht vor der Polizei, Gwen und Tehpoe kämpfen in Liberia gegen Rebellen an, Todd und Isabella sitzen am Amazonas in Brasilien fest und Stian Olberg trägt die Verantwortung für ein ganzes Kreuzfahrtschiff. 

All diese Schicksale - und etliche mehr - finden im Tod des Schmetterlings ihren Zusammenhang und kämpfen unabhängig voneinander gegen die Auswirkungen an.

Der Erzählstil heizt beim Lesen ordentlich ein. In kurzen Kapiteln verfolgt man die Ereignisse. Manchmal wird man in die jeweilige Person versetzt, ein anderes Mal ist man objektiver Beobachter, man zoomt häufig auf kleinste Details oder schaut sich die nahende Katastrophe als Gesamtbild an. Dabei spürt man die ganze Zeit, dass etwas Großes und Schlimmes geschehen wird, während das Schicksal des Schmetterlings um sich greift.

Diesmal mochte ich den Erzählstil sehr gern, weil dadurch eine wahnsinnig mitreißende Dynamik entsteht. Man kann das Buch kaum aus den Händen legen, weil jedes Kapitel mit einer anderen Figur beginnt. Aus normalen Alltäglichkeiten und simplen Entscheidungen spitzt sich nach und nach eine Katastrophe zu, die auf den eher banalen Tod eines Schmetterlings zurückzuführen ist.

Außerdem gefällt mir die Logik hinter den Ereignissen und diese Umsicht, mit der der Autor davon erzählt. Denn es ist kaum zu glauben, wie schlüssig das endgültige Gesamtbild und wie nachvollziehbar jede Entscheidung oder Handlung der Figuren ist. Dennoch war mir der Zufall ein- bis zweimal zu häufig am Werk, wobei das wohl genauso dem echten Leben entspricht. 

Wie bereits beim ersten Band, kann ich dieses Werk jedem empfehlen, der sich für den Butterfly-Effekt interessiert und gerne spannende Bücher liest.

Die Dilogie:
1) Die Macht des Schmetterlings 
2) Der Tod des Schmetterlings