Rezension

Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens

Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens
von Oliver Bottini

Bewertet mit 4 Sternen

In Westrumänien wird die Tochter des Unternehmers Jörg Marthen tot aufgefunden. Sie wurde ermordet. Als möglicher Täter gerät ihr rumänischer Freund ins Visier der Ermittler.
An der Seite von Marthen lebt und arbeitet Maik Winter. Auch er hat einen harten Schicksalsschlag hinter sich. Bei einem Sandsturm auf der Autobahn hat er vor einigen Jahren seine Frau und die beiden Kinder verloren.

Mit der Aufklärung des Mordes wird Kommissar Ioan Cozma beauftragt. Cozma soll den Fall gemeinsam mit seinem Kollegen und Freund Cippo lösen. Besonders begeistert darüber sind beide nicht. Sie fürchten sich davor von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt zu werden, denn zu Zeiten Ceaușescus liefen ihre Ermittlungen ganz anders ab als heute.

Neben dem Kriminalfall kommen in diesem Roman die tragischen Schicksalsschläge vieler Familien zum tragen. Dabei werden die wirtschaftlichen Ereignisse in Ostdeutschland und Rumänien um die Zeit der Wende thematisiert. Hier geht es um Großgrundbesitzer und Kleinbauern, um biologische Landwirtschaft und große Monokulturen und den damit verbundenen Raubbau.

Oliver Bottini hat mit „Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens“ einen Roman vorgelegt, der nicht an der Oberfläche bleibt, sondern in die Tiefe geht. Am Beispiel sehr unterschiedlicher Charaktere präsentiert der Autor ein sehr politisches, wirtschaftliches und auch melancholisches Buch, das seinesgleichen sucht. Diese Geschichte wirkt nach und zwingt zum Nachdenken. Garantiert.

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