Rezension

Der Tod wirft sehr lange Schatten...

Der Fall Kallmann - Håkan Nesser

Der Fall Kallmann
von Håkan Nesser

Bewertet mit 4 Sternen

Und denen zu entkommen ist schlichtweg unmöglich...

Hakan Nesser ist nicht umsonst einer der beliebtesten Schriftsteller Schwedens.

Ich persönlich finde Jo Nesbo noch einen Zacken besser (gerade „Durst“ gelesen und das war wirklich grandios), aber hier fand ich Hakan Nesser auch durchaus sehr gut (das hatte ich bei Büchern von ihm auch schon anders...).

 

Eugen Kallmann war ein durchaus beliebter und geschätzter Gesamtschullehrer in einer kleinen Stadt in Schweden. Warum sollte ausgerechnet ihn jemand ermorden ? Oder war es doch ein Unglücksfall, wie die Polizei vermutet ?

Als sein Nachfolger im Schwedischunterricht, Leon Berger, nach der langen Sommerpause seinen Dienst antritt, findet er im Pult unter Kallmanns Sachen eine Reihe von Tagebüchern, die sich als eine Mischung aus Dichtung und Wahrheit entpuppen und ihn schon bald daran zweifeln lassen, dass sein Vorgänger tatsächlich eines natürlichen Todes gestorben ist...

Denn in seinen Einträgen behauptet Kallmann unter anderem, er würde die Gabe besitzen, in den Augen anderer Menschen erkennen zu können, ob sie gemordet haben.

Und er scheint in den letzten Monaten seines Lebens einem nie entdeckten und nie gesühnten Verbrechen auf der Spur gewesen zu sein.

Leon Berger will den Fall Kallmann lösen – seine privaten Ermittlungen setzen etwas in Gang, das schließlich die ganze Kleinstadt erschüttert.

Leon Berger ist kein typischer Ermittler, rutscht ja auch eher so in den Fall hinein und Hakan Nesser erzählt seinen Krimi auch eher in „leiseren Tönen“, die hier aber auch hervorragend zur Geschichte passen und absolut nicht langatmig sind (das habe ich auch schon anders gelesen und da riss einen diese Langatmigkeit dann immer wieder aus dem Geschehen, was hier erfreulicherweise nicht der Fall war).

Es ist also eine andere Art der Spannung – nicht nervenaufreibend wie bei einem Thriller, aber doch so fesselnd, dass man immer weiterlesen muss, bis der Plot dann endlich auflöst und die losen Fäden zusammenführt – und diese hat mir wirklich gut gefallen.

Vier Sterne für „Der Fall Kallmann“.