Rezension

Der tote Politiker in der Badewanne

Eine Reise nach Genf - Jacques Berndorf

Eine Reise nach Genf
von Jacques Berndorf

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext:

An einem Sonntag im Oktober 1987 wird die Leiche eines bekannten und umstrittenen deutschen Politikers in der Badewanne eines Genfer Hotels gefunden. Er ist vollständig bekleidet, sein rechtes Handgelenk ist mit einem Handtuch umwickelt. Die Vorgeschichte dieses Todes, die Versuche seiner Aufklärung und deren Vertuschung stellen ein beispielloses Kapitel politisch-krimineller Verflechtungen dar. Der Journalist Siggi Baumeister wird von einer großen Illustrierten beauftragt, Licht in das Dunkel der Affäre zu bringen. Obwohl er ohne seinen Garten in der Eifel und seine geliebten Katzen nicht gut leben kann, reist er nach Genf. Er begibt sich in eine Welt der Verlogenheit und Gewalt, in der viele ein Interesse am Tod des Politikers haben konnten: geschäftliche Partner und politische »Freunde«, Teile der Familie und enge Vertraute. Unklar ist, welche Rolle dabei der Privatdetektiv spielte, der dem Politiker auf den Fersen war, und auch die Kollegen von der Presse, die ihrem Opfer hart zusetzten, scheinen nicht mit offenen Karten zu spielen. Siggi Baumeister stellt aufsehenerregende Zusammenhänge her ...

 

Leseeindruck:

Mit "Eine Reise nach Genf" liegt dem Leser ein Siggi-Baumeister-Krimi vor, der uns zumindest stellenweise zu Beginn und Ende des Romans in die Eifel entführt. Haupthandlungsort aber ist Genf. Wie man im Klappentext bereits lesen konnte, wird ebenda die Leiche eines bekannten und umstrittenen deutschen Politikers in der Badewanne eines Hotels gefunden. Er ist vollständig bekleidet, sein rechtes Handgelenk ist mit einem Handtuch umwickelt. Und da in diesem Krimi »zufällige Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen« ausnahmsweise nicht ganz unbeabsichtig sind, erinnert dieser Fall doch sehr an die Barschel-Affäre, die hier mit fiktiven Elementen aufgerollt wird, auch wenn der Tote hier Waterman heißt ....

Bis dato kannte ich noch keinen Siggi Baumeister Krimi, was sich aber nach dem Lesen diesen Falles ändern wird. Es ist kein Krimi im klassischen Sinne, sondern eben tief authentisch angehaucht, dennoch aber fesselnd und lesenswert. Siggi Baumeister gefällt mir als Figur prima. Der Autor Jacques Berndorf alias Michael Preute lässt ihn leibhaftig und real werden. Sehr gut recherchiert und niedergeschrieben. Die 281 lasen sich gerade so weg. Das Cover wirkt etwas altbacken, aber hat durchaus einen Wiedererkennungswert zu den vorherigen Krimis.

@ esposa1969