Rezension

Der Untertitel wird der Geschichte gerecht

Post Mortem - Tränen aus Blut - Mark Roderick

Post Mortem - Tränen aus Blut
von Mark Roderick

Bewertet mit 5 Sternen

Avram Kuyper lebt seit einigen Jahren in den Niederlanden. Berufsbedingt reist Avram kreuz und quer durch und außerhalb Europas im Auftrag irgendwelcher Auftraggeber, denn er arbeitet als Profikiller – geräuschlos und geheimnisvoll. Eines Tages findet er eine Nachricht auf seinem Anrufbeantworter von seinem Bruder Goran, der mit seiner Frau, seiner Tochter und seine Sohn in Bayern lebt. Gleichzeitig findet die Frankfurter Polizei einen toten Mann in einem Hotelzimmer, den man zunächst identifizieren kann. Da die alleinerziehende Interpol-Agentin Emilia Ness sich gerade aufgrund eines Prozesses in Frankfurt aufhält, soll sie den Frankfurter Kollegen Mikka Kessler bei der Aufklärung des ermordeten unbekannten Mannes unterstützen. Aufgrund seiner Erfahrungen mit der Polizei arbeitet Avram auf eigene Faust, und will seinen Bruder, seine Schwägerin sowie die Kinder finden. Als er erfährt, dass sein Neffe ebenso ermordet wurde, arbeitet er einen Schritt schneller als Emilie Ness und Mikka Kessler. Während der Suche findet Avram seine Nichte, die mehr weiß als er vermutet.

Der deutsche Autor Mark Roderick schrieb mit diesem Thriller seinen ersten Roman, auf den im gleichen Jahr der Folgeband Post Mortem – Zeit der Asche. Im Mittelpunkt steht die Familie Kuyper, die auf einem Bauernhof in Bayern lebt. Auf geheimnisvolle Weise verschwindet die ganze Familie. Einige Tage nach dem Verschwinden taucht die Tochter plötzlich auf. Durch die parallelen Ermittlungsstränge von Avram Kuyper sowie Emilia Ness und Mikka Kessler erhält den Eindruck, dass es ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen Avram und Emilia/ Mikka darstellt. Dennoch ergänzen sich die drei Experten. Eine Familienidylle wird zerstört, was anhand der verschiedenen Charaktere zu erkennen ist, zumal Avram selbst ein Teil der verschwundenen Familie ist. Einige Jahre sahen sich die beiden Brüder nicht, dennoch findet eine gewisse Verbundenheit statt. Emilia Ness nimmt als Ermittlerin mehr Raum ein in der Geschichte als ihr Kollege Mikka Kessler. In manche Szenen lässt sich ein oberflächliches Knistern feststellen. Über Emilia Ness erfährt man auch private Aspekte wie zum Beispiel, dass sie alleinerziehend ist und eine pubertierende Tochter namens Becky hat, die ihre Zeit auf einem Internat erlebt.

Dieser Auftakt einer Thriller-Reihe wurde im Vorfeld positiv bewertet, so dass man mit neugierigen Erwartungen an das Lesen heranging. Mir gefielen die unterschiedlichen Ermittlungsstränge, die spannenden Momente der Verfolgung der Hintergrundfiguren und die Suche nach den einzelnen Familienmitgliedern. Durch diese Konstellation erwartet die Leserschaft ein rundum unterhaltsames Debüt. Mit Spannung darf man den Folgeband erwarten.