Rezension

Der verschollene Prinz

Der verschollene Prinz - C. S. Pacat

Der verschollene Prinz
von C. S. Pacat

Inhalt.
Eigentlich ist der Kriegerprinz Damen der rechtmäßige Erbe von Akielos, doch dann gerät er in Gefangenschaft und wird in die Sklaverei verkauft - ausgerechnet an Laurent, den Kronprinzen des verfeindeten Königreiches Vere. Laurent ist eitel, arrogant und grausam, und er steht für alles, was Damen hasst. Doch noch während er Fluchtpläne schmiedet, lernt Damen Laurent besser kennen, und schon bald weiß er nicht mehr, was wichtiger für ihn ist: Seinen eigenen Thron zurückzugewinnen oder an Laurents Seite zu kämpfen und das Geheimnis um dessen eiskaltes Herz zu lösen ...

Charaktere.
Damen ist Prinz von Akielos und wird als Opfer einer Intrige der persönliche Sklave seines Feindes, dem Thronfolger von Vere, Prinz Laurent. Natürlich will Damen so schnell wie möglich fliehen. Aufgrund der Umstände bleibt er doch. Und will wieder fliehen. Bekommt wieder andere Gründe, die ihn die Flucht vergessen lassen. Flieht dann mal tatsächlich... Dieses Hin und Her machte Damen für mich schwer greifbar. Auch sein Schwanken zwischen "Jeden Gedanken unverblümt raushauen" und "Sich der Untergebenheit eines Sklaven anpassen" machte es mir schwer. Für die Folgebände interessiert es mich, ob das nun sein Typ ist oder ob er sich charakterlich noch festigt.
Laurent dagegen ist im Großteil des Buches genauso, wie im Klappentext beschrieben. Dabei gelang es der Autorin jedoch, kleine Andeutungen einzustreuen, die die Neugier darauf wecken, was hinter dieser Fassade steckt.

Meinung.
Das Buch hat zwei Themen: Sex und Politik. Quasi wie Game of Thrones, nur ohne die Magie. Dass das Konzept funktioniert, ist unabstreitbar. Gepaart mit einem flüssigen, fesselnden Schreibstil habe ich das Buch in einem Rutsch weggelesen.

Man landet in einer Welt voller Intrigen und Dekadenz. Die Informationen  über die fremden Königreiche, denen Damen und Laurent entstammen, werden sehr gut eingestreut, ohne das man die typische Geschichtsstunde liest. Allerdings erfährt man hauptsächlich die relevanten politischen Details, die zum Verständnis der Intrigen nötig sind. Und die waren verdammt gut durchdacht.
Ansonsten geht es meistens um die Sex- und Sklavenkultur des jeweiligen Landes. Wenigstens eine Karte hätte ich ganz interessant gefunden.

Unbestreitbar geht es in diesem Buch auch viel um Gewalt und Vergewaltigung. Wer so etwas nicht gern liest, sollte die Finger von diesem Buch lassen. Und wer etwas gegen Homosexualität hat, sowieso. Bis zur prickelnden Spannung zwischen Damen und Laurent fehlte nämlich noch einiges, da Band 1 meiner Meinung nach erstmal zur Vorstellung der Situation diente. Ehrlich gesagt, fand ich es sogar gut, denn das lies Zeit für eine entsprechende Entwicklung von Situation und Charakter der jeweiligen Figuren. 

Fazit.
Man muss das Konzept mögen. Mir gefiel es :D