Rezension

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Der Weg raus aus dem Leben in grau

Tribes 1: Das Heim - Dirk Koeppe

Tribes 1: Das Heim
von Dirk Koeppe

Bewertet mit 5 Sternen

Der erste Band der Reihe „Tribes“ von Dirk Koeppe trägt den Namen „Das Heim“ und eben dieses Heim ist auch die größte Zeit des Buches Thema. Ob wir uns nun direkt im Heim befinden, die alltäglichen Vorgänge der Kinder am Beispiel von Sem erleben oder ob wir uns mit einem Stamm beschäftigen, der irgendwie auch in Verbindung mit dem Heim steht oder stehen wird.

Zudem geht es um ein Leben in etwa 30 Jahren. Im geschichtlichen Verlauf wurde eine Weltregierung aufgebaut und die Menschen werden mit Hilfe von Chips und ihren Kontakten über Email oder Handy kontrolliert. Es gibt kaum einen Ort, an dem man nicht beobachtet wird. Die Straßen werden von Kameras überwacht, mit dem Chip ist man jederzeit aufzuspüren. Es gibt kein Geld in Scheinen mehr und man muss sich nicht mehr so wirklich um die Bezahlung kümmern, denn wenn man durch eine Schleuse geht, bezahlt man automatisch. Nie wieder auf die Rechnung warten, denn das wird alles automatisch erledigt. Also den Gedanken finde ich schon cool. Wie man dann aber seine Finanzen im Blick behält, kann ich mir noch nicht so richtig vorstellen, denn da könnte man wohl doch recht schnell über das Ziel schießen.
Was der Nachteil ist in der Stadt: kaum Natur. Gerade im Heim gibt es sehr wenig frische Luft, meist nicht mal ein Fenster, alles wird nur über die Klimaanlage geregelt. Zudem ist Privatsphäre auch da ein Fremdwort. Man hat seine Gruppe und macht mit dieser Gruppe alles. So wirklich vorstellen möchte ich mir das nicht, schließlich finde ich es teilweise schon ungemein anstrengend, wenn ich mit meiner Familie in den Urlaub fahre und ich mir mit ihnen ein kleines Appartement teilen muss, sodass ich auf den Balkon flüchte um einfach mal für mich zu sein.
Wie es dem Jungen Sem ergeht, was die Menschen aus dem Stamm so für ein Leben führen und wie Leute mit Macht nur noch mehr Macht bekommen, indem sie andere in Verruf bringen, dass erfahren wir in diesem Buch auf eine sehr interessante Art und Weise. Es gibt kurze Kapitel, teilweise nur eine Seite lang, die die Situationen aus der Sicht von immer wieder neuen Leuten schildern. Aber irgendwie hängen die ganzen Leute über einen anderen miteinander zusammen. Ich fand es interessant die Verbindungen zu erfahren, wie sich die Hintergründe der einzelnen Personen auftaten und vor allem, wurde es mit der Zeit immer spannender, so das ich einfach weiterlesen musste und hoffte, dass am Ende des ersten Teiles nicht ein riesiger Cliffhänger meine Neugier auf die Folter spannte. Definitiv werde ich auch den zweiten Teil lesen, da einige Fragen offen sind und ich wissen will, wie es den einzelnen Charakteren weiter ergeht nachdem sich im Laufe des ersten Teiles so einiges im Leben verändert hat.