Rezension

Der Zauber im Buch lässt sich mit Händen und Augen einfach nicht gänzlich greifen, man muss ihn selbst mit dem Herzen spüren...

Divinitas - Asuka Lionera

Divinitas
von Asuka Lionera

Inhalt: „Eine Halbelfe!“, ruft der Ritter angewidert und spuckt auf den Boden neben mir aus. „Ich dachte, diese Missgeburten hätte man ausgerottet!“ „Sie haben sie gesehen! Sie haben meine Ohren gesehen! Sie wissen, was ich bin!“ Von den Elfen verachtet und den Menschen gefürchtet hat sich die Halbelfe Fye in die Abgeschiedenheit zurückgezogen. Doch sie wird enttarnt und gefangen genommen und an der Schwelle von Leben und Tod gerät sie in eine uralte Fehde. Wer meint es ehrlich mit ihr – der verfluchte Prinz oder der strahlende Ritter? [Quelle: Verlag]

Meine Meinung:
 
"Divinitas" ist ein Roman, der sich nur schwer in Worte fassen lässt. Nicht, weil es mich nicht begeistern konnte - ganz im Gegenteil - der Zauber im Buch lässt sich mit Händen und Augen einfach nicht gänzlich greifen, man muss ihn selbst mit dem Herzen spüren...
 
 Fye lebt verborgen, hinter dem Blätterdach der Wälder im sicheren Schutz. Mit leichten Magiekünsten und dem Herzen einer Kämpferin hält sie sich über Wasser und doch muss sie alle paar Monate in eines der Dörfer, um sich für den eisigen Winter wappnen zu. Doch die Angst folgt ihr wie ein Schatten, zu groß ist die Gefahr, als das entdeckt zu werden was sie wirklich ist: eine Halbelfe! Diese sind vom Volk gleichermaßen gefürchtet wie verachtet und wurden nahezu gänzlich vom König ausgelöscht... Das Schicksal meint es nicht gut mit Fye und sie wird entdeckt und gefangen genommen. Plötzlich an ihrer Seite ein verhüllter Fremde, der sie nicht nur rettet, sondern fortan ihren Weg begleitet und der niemand geringeres, als der Prinz des Landes persönlich ist. Vaal öffnet Fyes Herz und doch klafft immer wieder ein schwarzes Loch zwischen ihnen, zu viele Geheimnisse und Ängste bestimmen ihre Gegenwart! Beide müssen erkennen, dass Gefühle die Macht haben zu heilen und auch jemanden bis ins Innere zu verletzen - und sie sich trotzdessen nur dann vollkommen fühlen, wenn der andere an ihrer Seite ist. Doch ein Elfenritter, dunkle Magie und zwielichtige Personen in ihren eigenen Reihen drohen alles Glück und Licht zu zerstören.... Und die Hoffnung scheint langsam aber sicher zu erlöschen und mit ihr, jeder Funken von Magie!
 
Asuka Lionera feiert mit "Divinitas" ihr Debüt und hat es geschafft sich in mein Herz zu lesen! Auf den ersten Seite hatte ich anfängliche Probleme mit der Handlung, da diese  meine Aufmerksamkeit nicht gänzlich auf sich lenken konnte. Doch so wie der erste Zweifel auftauchen wollte, wurde das zähe abgelöst und ein Wind aus fesselnder Handlung und einem Schreibstil mit dem man durch die Geschichte fliegt, fegte mir um Kopf und Herz...
Plötzlich wollte ich nicht mehr mit dem Lesen aufhören und habe, die Zeit vergessen und meine Umgebung verwandelte sich in die Orte an denen Fye sich befand.  Der Schreibstil ist so genauso angenehm, wie bildlich zu verfolgen, denn man spürt die Gefühle der Charaktere und hat die Landschaften und Menschen dort direkt vor Auge! Das Geschehen erleben wir zu großen Teilen aus der Sicht von Fye und an genau den richtigen Stellen, dürfen wir auch den Gedanken von Vaan lauschen und ich habe mich in ihn verliebt...
 
Wo Fye voller Unsichereit und Angst ist, was ihre Herkunft betrifft, müsste man meinen ein Prinz wäre voller Selbstvertrauen. Doch beide Protagonisten hatten und haben kein schweres Leben und erst bei ihrem Aufeinandertreffen scheinen sie jemanden gefunden zu haben, der sie wirklich versteht und so annimmt wie ihr Innerstes wirklich ist. Es macht einen schier verrückt, dass so viels zwischen ihnen steht und man fühlt und leidet mit ihnen. Gleichzeitig entfacht sich mit genau dem richtigen Tempo ein Band der besonderen Art!
 
 
Dieses Band was Fye und Vaan verbindet, ist unsichtbar von Göttern gewoben und wahren Gefühlen und Liebe durchwirkt! Die Leidenschaft im Buch ist echt und mein Herz hat wild geklopft, da man durch den Schreibstil der Autorin tief in die Köpfe von Fye und Vaan abtaucht. Asukas Worte sind gleichermaßen magisch wie realistisch und das ist unter anderem das besondere an ihrem Werk... Die Nebencharaktere wie der Elfenritter -der sich immer wieder zwischen Fye und Vaan stellt-, die Familie von Vaan und Personen aus der Vergangenheit, stehen zwar nicht im Mittelpunkt, aber die Autorin hat den schmalen Grad gemeistert und sie trotzdessen mit so viel Leben und liebe zum Detail schraffiert, dass man am Ende ein genaues Bild von ihnen hatte. Und obwohl dies gegeben war, wurde ich genau wie Fye hinters Licht geführt und musste schmerzlich erkennen, dass neben der Liebe auch ein anderes Gefühl Bäume versetzen kann: Hass.
 
"Divinitas" lässt mich nicht mehr los und auch wenn ich nun ans Ende gelangt bin, habe ich von Fye und Vaan gelernt, dass dieses auch ein Anfang sein kann und wahre Gefühle die Welt und einen selbst bewegen, bis in die Gezeiten und auch darüber hinaus! Eine wahre Emfpehlung von mir ♥