Rezension

Der Zweig

Winterblüte - Corina Bomann

Winterblüte
von Corina Bomann

Bewertet mit 5 Sternen

Der Zweig

„Winterblüte“ von Corina Bomann ist nicht nur zur Weihnachtszeit ein wunderschönes Buch, das einen absolut gefangen nimmt und in seinen Bann zieht.

Im eleganten Kurort Ostseebad Heiligendamm bereitet sich die Hotelierfamilie Baabe im Jahr 1900 auf den großen Winterball vor. Feierlich soll die Verlobung von Tochter Johanna bekannt gegeben werden, doch die wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich ihre große Liebe heiraten zu dürfen. Leider ist der junge Mann in den Augen ihrer Eltern keine gute Partie. Da wird eine junge Frau am Strand angespült, die einzige Überlebende eines Schiffsunglücks. Sie kann sich nicht an ihren Namen oder ihre Herkunft erinnern, verzweifelt hält sie einen kleinen Zweig umklammert, der sich in ihrem Kleid verfangen hat. Im Hotel findet sie eine neue Heimat und in Johanna eine Freundin. Die Namenlose weiht Johanna in die Adventstradition des Barbarazweigs ein: Die beiden Frauen stellen am 4. Dezember frisch geschnittene Obstzweige in eine Vase, jede mit der für sie dringendsten Frage – der knospende Zweig wird ihnen die Zukunft weisen. Beide hoffen auf Blüten zum Weihnachtsfest.

Die beiden Frauen sind jede für sich genommen wirklich beeindruckend und die Autorin beschreibt ihre Schicksale so eindringlich, dass man das Gefühl hat, selbst dazu zu sein. So muss ein Buch für mich auch sein: wenn ich darin eintauchen kann wie in einen See, mich fallen lassen und einfach in die Geschichte „eintauchen“. Besser kann man es nicht schreiben, Chapeau !