Rezension

Der zweite Band von Amani ist anders, entwicklungsreich und glänzt in einem anderen Licht

AMANI - Verräterin des Throns - Alwyn Hamilton

AMANI - Verräterin des Throns
von Alwyn Hamilton

Bewertet mit 4 Sternen

Als ich letztes Jahr den ersten Band von Amani gelesen habe, war ich komplett begeistert und hingerissen. Darum habe ich mich auch unheimlich auf den Nachfolger gefreut.
Die Gestaltung des Buches ist auch hier wieder sehr schön und versprüht seine eigene und sehr passende Atmosphäre.
Der Charme und die Magie ist nach wie vor sehr gewaltig und hat mich vollkommen mitgerissen und in den Bann gezogen.

Probleme hatte ich jedoch hineinzukommen. Ich habe mich gefühlt , als wäre es ein Sturz ins kalte Wasser. Das Personenverzeichnis, am Anfang des Buches empfand ich zwar sehr schön, half mir jedoch nicht wirklich weiter.
Das Setting jedoch hat mich sofort wieder in den Bann gezogen.
Die Autorin hat eine so unheimlich schöne Art zu erzählen, dass ich mühelos vorankam. Sehr fließend, lebendig und bildgewaltig.
Wie auch im Vorgänger erfahren wir auch hier wieder Amanis Sicht. Was sie greifbarer macht und sehr viel von ihr selbst offenbart.
Doch es gab Zeiten, da hätte ich mir einfach auch die Perspektive der Gegenseite gewünscht. So wirkt es etwas eindimensional, aber es wird nicht weniger spannend.
Leider muss ich sagen, dass in diesem Teil einige Längen entstanden, was vielleicht auch an der Buchlänge liegt.
Die Autorin schreibt dabei doch recht detailreich, so daß man sich gut in die Charaktere hineinversetzen kann und ihre Emotionen spürt.
Man lernt hierbei neue Charaktere kennen, was mir wirklich gut gefallen hat. Besonders Sam hat mein Herz im Sturm erobert.
Er brachte mich auch hin und wieder zum schmunzeln , was das Ganze etwas aufgelockert hat. Man erfährt mehr über das Sein der Demdji und Djinns. Was ein viel klareres Bild erscheinen lässt.
Amani hat auch hier einiges zu bewältigen und gleichzeitig hat man das Gefühl, es wäre eine Reise in die Vergangenheit und man erfährt mehr über das Dahinter und Amani selbst.
Das Leben im Palast, das einiges offenbart, hat mich wirklich fasziniert, es offenbarte die unterschiedlichsten Seiten.
Gerade weil so vieles auf einen einstürmt, hat es mich wirklich nicht losgelassen. Es entstanden Fragen, die Antworten verlangten.
Ich empfand es aber auch sehr interessant, wie miteinander umgegangen wurde und das es auch Intrigen, Neid und Missgunst gab.
Die einzelnen Rollen und wie sie zueinander standen.
Aber natürlich geht es auch hier wieder um Macht, was man mehr als deutlich zu spüren bekommt.
Und während Amani ihrer Rolle im Palast gerecht zu werden versucht, steht die Rebellion mehr als zuvor im Fokus und Amani tut alles dafür.
Doch wird sie es letztendlich schaffen oder gar scheitern?
Die Romantik spielt diesmal weniger eine Rolle. Die Rebellion und das Leben Amanis im Palast liegt im Fokus, was dem Ganzen zugleich auch mehr Spannung verleiht.
Die Autorin versteht es unheimlich gut Geschichten zu erzählen, wie z.b. die des blauäugig Banditen. Dadurch kommt man auch einigen Charakteren sehr viel näher und ergründet sie mit all ihren Facetten.

Gleichzeitig hofft man, dass Amani irgendwie aus dem Palast herausfindet. Das es eine Lösung für Sie gibt.
Die Rolle des Sultans hat mich immer wieder aufs neue rätseln lassen. Man wusste nie, was er wirklich im Schilde führt, dadurch wurde es auch nie langweilig und brachte immer wieder Neues hervor.
Man fiebert und zittert mit Amani mit. Fühlt sich stellenweise genauso verzweifelt wie sie und möchte diesem Ganzem entkommen. Am schlimmsten empfand ich teilweise diese Ausweglosigkeit, die sich immer wieder zeigt.

Besonders das letzte Drittel hat mich komplett überrollt und in Starre verfallen lassen.
Ich war wie elektrisiert, atemlos und es ging Schlag auf Schlag.
Es hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen, meine Emotionen völlig in Chaos verfallen lassen.
Denn es wurde nicht nur explosiv und magisch. Die Autorin hat hier Wendungen eingebaut, die alles in einem anderen Licht erschienen ließen.
Nach diesem Ende sehne ich Band drei so schnell wie möglich herbei. Am liebsten sofort.
Ein Ende das wirklich vollkommen gelungen ist und für mich auch einiges wieder rausreißen konnte.
Schade empfand ich jedoch, daß es so wenig Jin gab. Denn Amani und ganz besonders ihm gehört mein ganzes Herz.

Fazit:
Der zweite Band von Amani ist anders, entwicklungsreich und glänzt in einem anderen Licht.
Das Setting ist wie gewohnt sehr magisch und fasziniert immernoch.
Ein Band der einiges hervorbringt, aber auch seine Längen hat.
Die Emotionen tanzen Achterbahn und werden völlig losgelöst. Eine Ende das mich in Starre verfallen ließ und die Fortsetzung kaum abwarten lässt.

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