Rezension

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Deutliche Steigerung zu Band 7!

Das Lied von Eis und Feuer 08. Die dunkle Königin - George R. R. Martin

Das Lied von Eis und Feuer 08. Die dunkle Königin
von George R. R. Martin

Bewertet mit 4 Sternen

Achtung! Spoiler zu den Vorgängern

Auch im deutschen 8. Teil geht es weiter mit den Intrigen in Königsmund, mit der Königinregentin Cersei Lennister und ihrem Sohn Tommen. Aber auch ihr Zwillingsbruder Jamie kommt zum Zug, wie auch Brienne von Tarth und Samwell Tarly.
Arya und Sansa Stark haben eine kurzen Auftritt, doch beide haben ihren alten Namen abgelegt.
Ein kurzer Abstecher nach Dorne hält über Myrcellas Verbleibt auf dem Laufenden.
Kurz wird über Victarion Graufreud und die Entwicklungen bei den Eisenmännern und ihren neuen König, den Bruder von Lord Balon, berichtet.

Ja, wo soll ich da anfangen? Nachdem mich ja der siebte Band nicht so fesseln konnte, hat es mich jetzt wieder richtig gepackt. Am Anfang war es noch ein bisschen mau, aber es gab viele fesselnde Stellen und am Ende einige Überraschungen. George Martin verliert sich auch hier wieder ein bisschen in Ausschweifungen, aber um einiges spannender als im letzten Band.

Brienne ist noch immer auf der Suche nach den Stark Töchtern. Immer wieder kommen ihr Gerüchte zu Ohren und zusammen mit ihrem Knappen Podrick Payn reist sie in die entlegensten Winkel, um ihren Eid zu erfüllen. Nicht nur den Eid gegenüber Catelyn Stark; auch Jamie Lennister hat sie geschworen, die beiden Mädchen zu finden und mit ihrem Leben zu beschützen. Sie macht mich immer ein bisschen traurig, weil sie so ein schweres Schicksal zu tragen hat. Nirgends fühlt sie sich wohl, von keinem wird sie angenommen wie sie ist, weil sie in keine übliche Schublade passt. Ihre Suche - und damit ihre Ehre - ist alles, was noch für sie zählt.

Samwell Tarly ist zusammen mit Maester Aemon, Goldy und dem Baby auf den Weg nach Altsass. Der neue Kommandant der Wache, Lord Jon Schnee hat ihn auf diese Mission geschickt, doch die Reise ist für den blinden Maester eine große Herausforderung. Sam scheints wächst mit seinen Aufgaben und endlich nimmt er auch einmal selbst etwas in die Hand.
Cersei Lennister, was für eine Frau ... einerseits ein bodenlos intrigantes, egoistisches Miststück, andererseits kann sie mir fast schon wieder leid tun :) Endlich hat sie erreicht, was sie immer wollte, sie regiert als Königinregentin über das Reich, denn bis ihr Sohn Tommen alt genug zum regieren ist, werden noch einige Jahre ins Land gehen. Ohne sichere Verbündete hat sie es nicht leicht, ihr intrigantes Netz am Hofe weiterzuspinnen, obwohl sie im Grunde ihres Herzens nur nach Anerkennung sucht.
Durch ihre arrogante, selbstherrliche Art hat sie jetzt sogar Jamie von ihrer Seite vertrieben. Manchmal kommt er mir ein bisschen verloren vor ohne die Liebe seiner Schwester, als wäre sie sein einziger Halt gewesen. Auch den Verlust seiner Schwerthand kann er nur schwer verkraften, aber endlich bekommt wieder ein bisschen Pfeffer und ich bin schon sehr gespannt, wie er sich weiter entwickeln wird.

Ich hatte ja nach dem letzten Teil ein bisschen Angst, dass die Geschichte nachlässt, aber jetzt ist es wieder aufwärts gegangen. Es fasziniert mich ja jedes Mal wieder, mit welcher Detailgenauigkeit und in welchem Umfang George Martin diese Welt kreiert und immer weiter ausbaut. Vor allem die innere Zerrissenheit der Hauptcharaktere wird wieder sehr gut rübergebracht und man lernt sie immer noch besser kennen. Das harte Schicksal folgt ihnen auf Schritt und Tritt und hält einige unerwartete Überraschungen bereit. Die Welt wird immer größer, lebendiger und geheimnisvoller, je mehr man darüber liest und ich freue mich jetzt schon sehr darauf, wie es weiter geht!

© Aleshanee
Weltenwanderer