Rezension

Dhampire sind keine Vampire!

Dhampir - Halbblut - Barb Hendee, J. C. Hendee

Dhampir - Halbblut
von Barb Hendee J. C. Hendee

Bewertet mit 4 Sternen

Allgemeines zum Buch:
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Das Buch umfasst 364 Seiten und gliedert sich in einen Prolog, 21 Kapitel sowie einen Epilog. Die Kapitel sind in Abschnitte untergliedert, so dass sich während des Lesens bequem Pausen einlegen lassen, ohne unbedingt das jeweilige Kapitel zu Ende lesen zu müssen. Die Kapitel tragen als Überschrift lediglich ihre jeweilige Kapitelnummer und keinen besonderen Titel.

Geschrieben ist das Buch aus der Sicht eines allwissenden Erzählers in der Vergangenheitsform.

Der Prolog beginnt bereits sehr spannend und erzählt von einer Gestalt, die als Schatten getarnt das Haus einer alten Frau aufsucht, diese tötet und ihr das Blut aussaugt. Kurze Zeit darauf läuft eine junge Frau in Stiefeln mit einem spitzen Stock und einem Messer am Fenster des Hauses vorbei. Darüber kann sich die als Schatten getarnte Gestalt nur amüsieren und verschwindet daraufhin.

Dass es sich bei der jungen Frau um Magiere handelte, erfährt der Leser kurze Zeit darauf in Kapitel 1. Auch Leesil wird dem Leser recht bald vorgestellt. Beide haben einen tierischen Begleiter, nämlich Chap, einen Hund. Dass dieser mit magischen Fähigkeiten gesegnet ist, wird sich schnell zeigen. Und auch Magiere hat Talente, von denen sie bislang nichts ahnt.

So nimmt die im Klappentext erwähnte Handlung ihren Lauf.

Der Epilog beinhaltet eine interessante Darstellung eines der Charaktere, die im Verlauf der Handlung eine entscheidende Rolle spielt. An dieser Stelle möchte ich natürlich nicht zu viel verraten, aber was sich hier offenbart, ist tatsächlich sehr interessant, insbesondere in Hinblick auf die folgenden Bände der Reihe.

Als besonderen Zusatz findet sich am Ende des Buches eine Leseprobe des Romans "Der unsterbliche Prinz. Gezeitenstern-Saga 1" von Jennifer Fallon, der ebenfalls bei Egmont Lyx erschienen ist.

Meine Meinung zum Buch:
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"Dhampir" ist ein Roman aus der High-Fantasy-Ecke und erfüllt die Ansprüche eines Lesers, der von Vampiren lesen mag, ohne dabei mit detaillierten Liebesszenen konfrontiert zu werden, sei es zwischen Vampiren unter sich oder gar Vampiren und Menschen.

Leesil und Magiere sind beide Protagonisten, die vor ihrer eigenen Vergangenheit flüchten. Sie wollen einen Neustart wagen, doch sind die Bedingungen dafür nicht besonders gut. Denn sie legen sich mit Vampiren an.

Alle Charaktere dieses Buches sind sehr interessant gezeichnet. In regelmäßigen Rückblicken erfährt der Leser mehr über die Geschichte von Leesil und Magiere, aber auch über die Vergangenheit einiger Vampire. Diese Szenen sind insgesamt sehr aufschlussreich und so wird ein sehr umfassendes und authentisches Bild von den jeweiligen Charakteren gezeichnet. Während Magiere und Leesil, und auch Chap der Hund, mir sehr sympathisch waren, habe ich die Vampire alle als sehr unheimlich und furchterregend empfunden. Die Autorin schafft ein umfassendes Bild von beiden Lagern, denn die Erzählperspektive wechselt im Verlauf des Buches öfters zwischen Magiere und Leesil auf der einen Seite und dem Vampirlager auf der anderen Seite.

Insgesamt ist das Buch von einer düsteren Grundstimmung umgeben. Das liegt zum Einen daran, dass das Buch in einer düsteren Zeit spielt, nämlich im Mittelalter. Aber zum Anderen liegt es auch einfach an der Handlung selbst. Die Protagonisten müssen ständig durch einen düsteren Wald laufen, das Buch beinhaltet viele Kampfszenen und letztlich sind Vampire ja immer von einer düsteren und unheimlichen Grundstimmung umgeben. Besonders in den Kampfszenen beschränkt sich die Autorin auf eine knappe Beschreibung, die trotzdem nichts von der Brutalität und Grausamkeit nimmt.

Der Stil der Autorin ist sehr sachlich und nüchtern, an einigen Stellen finden sich aber auch Ansätze eines feinen Humors. Diese Szenen hätten für mich noch etwas ausgeprägter sein können, um das Buch vielseitiger zu gestalten. So bleibt letztlich alles sehr ernst. Eventuell kann man zwischen den Zeilen eine sich vorsichtig und langsam entwickelnden Liebesbeziehung zwischen Magiere und Leesil entdecken, aber da wird man wohl die nächsten Bände der Reihe aubwarten müssen.

Insgesamt ließ sich das Buch schnell und flüssig lesen. Dies wird auch vor allem dadurch unterstützt, dass die Handlung sehr spannend ist und man das Buch dadurch kaum aus der Hand legen kann.

Mein Fazit:
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Ein spannender Fantasy-Roman, der die Vampire zurück in ihre eigentliche Rolle des Blutsaugers versetzt.