Rezension

Die Attentäter

Die Attentäter - Antonia Michaelis

Die Attentäter
von Antonia Michaelis

Bewertet mit 5 Sternen

Allgemeines:

Im September 2016 ist Die Attentäter als gebundenes Buch bei Oetinger erschienen. Das Jugendbuch hat 448 Seiten. Die Autorin Antonia Michaelis ist vielen von euch vielleicht bereits bekannt. Sie zählt zu einer meiner liebsten Autorinnen. Auf meinem Blog ist bereits eine Rezension ihres Buches Das Institut der letzten Wünsche zu finden. Überrascht wird man, wenn man den doch eher schlichten, aber passend gewählten Schutzumschlag entfernt. Wovon? Seht es euch selbst an.

Inhalt:

„Obwohl sie aus grundverschiedenen Verhältnissen stammen, sind Cliff und Alain fasziniert voneinander. Zwischen ihnen steht Margarete, die beide von klein auf kennen. Dann konvertiert Cliff zum Islam und verschwindet. Als er zurückkehrt, wird klar: Er soll für den IS einen „Tag des Blutes“ planen. Alain will seinen Freund retten – doch wie lange kann er noch zu ihm halten?“ (Quelle: Vorablesen)

Meine Meinung:

Antonia Michaelis hat es wieder einmal geschafft. Sie hat ein Jugendbuch geschrieben, das anders ist. Ein Jugendbuch, das aufrüttelt, aufmerksam macht und das den Leser dazu bringt, genauer hinzusehen. Hinter die Oberfläche, die Fassade der Dinge, die Fassade der Handlung und der des Lebens. Doch wie gelingt ihr das?

Schreibstil – Michaelis‘ Schreibstil ist besonders. Dem Leser begegnen Sätze, die ihm so noch nicht über den Weg gelaufen sind. Aus den Augen eines Kindes gesehen, wird der eigene Vater zum Beispiel so beschrieben:

„Henri war nicht sehr schlank und nicht sehr groß, eher eine gemütliche, meistens entspannte Kugel.“ (S. 20)

Michaelis schreibt auf kreative Art und Weise und zieht mich als Leser stets in ihren Bann.

„Ich hörte ihr Lachen, während das Wasser rauschte, warmes Wasser für Menschen, die in behaglichen Wohnungen mit Adventskränzen wohnen, und dann war ich auf der Treppe, und dann war ich draußen.“ (S. 234)

An manchen Stellen des Buches weiß man nicht, was Realität und was Fiktion ist. Auch das ist eines der Merkmale, das ich an ihren Büchern sehr schätze.

Thematik – Mit diesem Buch wird auf eine geschickt Art und Weise eine brisante und hochaktuelle Thematik aufgegriffen. Flüchtlinge, der IS, Terror, Attentate und andere gesellschaftliche Entwicklungen spielen eine Rolle. Und das mit dem hochaktuellen Bezug auf Deutschland.

Protagonisten – In Die Attentäter gibt es drei Protagonisten, die im Vordergrund der Handlung stehen: Alain, Cliff und Margarete. Das Leben dieser drei ist unabdinglich miteinander verflochten. Sie wachsen zusammen auf, verändern sich, begegnen sich wieder und teilen gemeinsame Erlebnisse. Margarete ist das Element, das die drei Freunde zusammen hält.

Handlung – Die Handlung des Buches ist keine leichte Kost. Als Leser sollte man aufmerksam sein und wirklich gewillt, den Handlungssträngen zu folgen. Des Weiteren ist die behandelte Thematik mit Sicherheit nicht für jeden Leser etwas. Man sollte sich bereits mit den inhaltlichen Rahmenbegriffen auseinander gesetzt haben, um alles gut nachvollziehen zu können.

Dieses Buch überrascht, fesselt, berührt, schockiert und hallt nach.

Fazit:

Ein besonderes Buch, das auf verschiedene Art und Weise Spuren hinterlässt.