Rezension

Die Auswahl

Cassia & Ky 01. Die Auswahl
von Ally Condie

Bewertet mit 4 Sternen

Gleich zu Beginn des Buches wird man in die Welt von Cassia eingeführt. Ein Paarungsbankett? Sperrstunde? Essenslieferung? All das gibt es in der perfekten Gesellschaft wie Allia Condie sie beschreibt.

Cassia ist in ihrer Gesellschaft nicht mehr als ein normaler Durchschnittsbürger. Sie erledigt ihre Arbeit, Freizeitaktivitäten und trifft sich mit Freunden. Und das jeden Tag. Die Art, wie sie ihre Tage und Arbeit erlebt, empfinde ich als gänzlich langweilig. Wer hat schon Lust jeden Tag so zu leben, wie es einem vorgeschrieben wird? Doch nach und nach wagt sie verbotene Dinge. Stückchen für Stückchen. Interessant ist die Beobachtung, die man als Leser machen kann. Wie sich ihr Denken im Laufe der Geschichte verändert, wie sie anfängt die Dinge zu hinterfragen.

Die Handlung wird aus Sicht der Hauptprotagonistin Cassia erzählt. Mit einfachen Mitteln schafft es die Autorin den Leser in die Welt zu führen. Und doch habe ich das Lesen nicht annähernd als spannend empfunden. Für mich gab es wenige Höhepunkte in dem Buch.

Nach und auch während des Lesens kann ich nicht von mir behaupten, in irgendeiner Form mitgerissen worden zu sein. Die Geschichte lies sich runter ohne Spannung aufgebaut zu haben.

Eine perfekte Gesellschaft - keine Krankheiten, Morde, oder Kreativität. Jeder ist gleich. Jeder lebt so, wie es ihm vorgeschrieben wird. Keine schlechte Idee. Doch die Aussicht darauf, eine Marionette zu sein ist nicht gerade positiv. Was gibt es in der Welt, die die Autorin beschreibt, noch was das Leben lebenswert macht? Keine Kreativität, keine Individualität, keine Freunde und keine Farben. Sterben, wenn es vorausgesagt wird und nicht durch Zufall? Das kann und will ich mir gar nicht vorstellen. Aber schlimmer noch ist die Vorstellung, dass eine Institution für mich einen Ehepartner aussuchen würde nur um die perfekten Gene zu erhalten und eventuell Krankheiten auszuschließen.

Ein Glück sind wir (noch) mit Verstand ausgestattet, sodass unsere Welt, hoffentlich, nicht zu so einem grausamen Ort werden kann.

Das Cover finde ich sehr gelungen und passend. Wenn man erst einmal begonnen hat zu lesen und weiß worum es geht, erschließt sich auch das Cover dem gelesenen etwas mehr.

Was ich über den Titel denken soll, weiß ich allerdings noch nicht. Dies ist ja der beginn einer Trilogie. Ich denke im Laufe der Geschichte wird mehr Klarheit in die Sache kommen.

Was mich sehr gefreut hat, ist die Seitengestaltung. Bestimmte Abschnitte werden durch das Symbol von Cassias Puderdose getrennt. Neue Kapitel beginnen mit dem Symbol des Covers in winzig klein.

Eine sehr gute Idee, Ally Condie hätte meiner Meinung nach jedoch mehr rausholen können.

Die Geschichte an sich hätte nur 3 Punkte von mir bekommen. Da mir aber das Design gut gefällt, gibt es hier 4 Bewertungspunkte.