Rezension

Die beste Therapie gegen „Atze-Phobie“

Und dann kam Ute - Atze Schröder

Und dann kam Ute
von Atze Schröder

Bewertet mit 5 Sternen

Mein Verhältnis zu Atze Schröder war bislang dem zu Spinat und Lakritze recht ähnlich: Wer mich kennt, weiß, dass ich beides überhaupt nicht mag. Dennoch habe ich das "Experiment Atze" gewagt und versuchte, so unvoreingenommen wie möglich an seinen Debüt-Roman "Und dann kam Ute", den er gemeinsam mit Till Hoheneder geschrieben hat, heranzugehen.

Der Comedian Atze Schröder gewährt uns damit in einer Mischung aus Wahrheit und Fiktion einen Einblick in sein bewegtes Leben. In die Kurt-Schumacher-Straße 10 in Essen zieht eines Tages die schwangere Ute ein. Sie und Atze haben wahrlich keinen guten Start miteinander, denn der Ruhrpott-Proll behindert die Umzugshelfer mit seinem Protz-Porsche und fängt sich prompt eine Standpauke von Waldorfschullehrerin Ute ein. Doch schon bald werden die ungleichen Mieter echte Freunde. Atze begleitet die werdende Mutter zum Frauenarzt und ist bei der Namenssuche eine echte Unterstützung. Dennoch stimmt irgendetwas nicht: Atze wird eifersüchtig, flüchtet schließlich nach Berlin und versucht mit Hilfe von allerhand Abenteuern mit zahlreichen Betthäschen der Wahrheit nicht ins Auge blicken zu müssen. Er wird sich doch nicht etwa in die "Öko-Lesbe" Ute verliebt haben? Nein, vollkommen ausgeschlossen. Eigentlich...

"Und dann kam Ute" ist ein Buch, das mich sehr positiv überrascht hat - trotz des gewöhnungsbedürftigen fliederfarbenen Covers, das mich nicht auf den ersten Blick angesprochen hat. Dieser Roman ist ein riesengroßer Spaß und liest sich wie von allein. Zahlreiche Promis säumen die insgesamt 288 Seiten - von Markus Lanz über Dunja Rajter bis hin zu Halle Berry. Keine Frage, dieses Buch ist Atze pur: Seine typischen Macho-Sprüche und amouröse Abenteuer en Masse sind der rote Faden dieses Romans. Dennoch zeigt er darin auch überraschend andere Seiten seiner Kunstfigur auf - mal sensibel, mal traurig, aber stets liebenswert. Ich möchte nicht behaupten, dass ich durch dieses Buch zum Atze-Fan mutiert bin, aber "Und dann kam Ute" hat mich mit seinem rasanten Tempo und zahllosen irrwitzigen Begebenheiten wunderbar unterhalten und dazu geführt, dass ich meine Atze-Phobie vollständig ablegen konnte.

Allen Fans des Ruhrpott-Komikers und vor allem Denjenigen, die den Lockenkopf nicht leiden können, sei dieser Roman wärmstens empfohlen.

Kommentare

Sven kommentierte am 28. Oktober 2013 um 08:12

Ich empfehle das Hörbuch. Ich fand den schon immer witzig aber nur in homöopathischen Dosen und so hatte ich Angst vor sechs CDs voller Atze. Aber ich bin so positiv überrascht. Es ist witzig, absolut kurzweilig, romantisch und eine echt schöne Liebesgeschichte, toll. Unbedingt empfehlenswert.

coala kommentierte am 28. Oktober 2013 um 10:00

Ich war bisher auch eher abgeschreckt, da es sich einfach um Atze handelt. Sollte dem Buch wirklich mal eine Chance geben :)