Rezension

"Die Bestimmung" von Veronica Roth

Die Bestimmung
von Veronica Roth

Bewertet mit 3 Sternen

MEINE MEINUNG
Als der Hype um die Bücher losging, war ich eigentlich noch recht unbeeindruckt. So recht angefixt war ich von den Büchern nicht. Doch dann hab ich eigentlich mehr durch Zufall den Film gesehen und war total begeistert (gut, das mag vielleicht auch daran gelegen haben, dass ich mich Hals über Kopf in Theo James verliebt habe). Und von da an, MUSSTE ich die Bücher einfach haben. Geschenkt bekommen hab ich dann sogar diese ultratolle Box der gesamten Reihe.
Natürlich kannte ich durch den Film die Handlung schon, zumindest in groben Zügen. Beatrice ist 16 Jahre alt und daher steht sie kurz vor ihrer Wahl. Sie muss sich für eine der fünf bestehenden Fraktionen entscheiden. Vor der Wahl lebte sie gemeinsam mit ihrem Eltern und ihrem Bruder bei den Altruan, deren größte Eigenschaft es ist, selbstlos zu sein. Anhand eines Eignungstestes soll Beatrice erfahren, zu welcher Fraktion sie am besten passt. Ihre Wahl kann sie trotzdem frei treffen.

Doch beim Eignungstest kommt für Beatrice kein eindeutiges Ergebnis raus, sprich: sie ist für mehrere Fraktionen gleich geeignet. Solche Menschen nennt man Unbestimmte. Und obwohl Beatrice sofort klar wird, dass ihre Unbestimmtheit gefährlich für sie sein kann, versteht sie nicht, warum.

Beatrice entscheidet sich schließlich für die Ferox, die Furchtlosen, die aus fahrenden Zügen springen und gefährliche Mutproben machen. Schon seit Kindheit an übt diese Fraktion eine anziehende Wirkung auf Beatrice aus, also verlässt sie Familie und Bruder, um fortan ihr komplettes Leben zu verändern.

Da ich wie gesagt bereits den Film gesehen hatte, fiel es mir recht einfach, in die Geschichte hinein zu finden. Doch auch wer das erste mal mit der Bestimmung in Berührung kommt, wird schnell in Beatrice Welt hineingezogen. Die ganze Geschichte wurde aus Tris (so nennt sich Beatrice nachher bei den Ferox) Sicht geschrieben, womit man einen wunderschönen Einblick in ihren Kopf bekommt. Ziemlich gut gefallen hat mir das vor allem deshalb, weil man als Leser Tris Entwicklung hautnah miterleben konnte. Bereits zu Anfang wird man Teil ihrer Zweifel, eine geeignete Altruan zu sein und sobald sie bei den Ferox ist, zeigt sich endlich ihr wahrer Charakter. Ich hatte bereits nach kürzester Zeit das Gefühl. sie wirklich zu kennen.

Ihr Gegenprotagonist, Four, blieb mit dagegen lange Zeit verschlossen, wobei das wahrscheinlich auch so beabsichtigt war. Er ist nicht der große Reder, doch wo ich befürchtet habe, dass er als knallharter Typ dargestellt wird, wurde ich mit dem totalen Gegenteil überrascht. Er ist zwar nach außen hin immer furchtlos, doch Veronica Roth hat ihm einen komplexen Charakter angedichtet, der mir wirklich gut gefallen hat.

Bei Dystopien kommt es mir vor allem immer auf die Grundidee an und die hat mir hier wirklich gut gefallen. Die ganze Bevölkerung ist in 5 Fraktionen eingeteilt, die Jugendlichen wählen im Alter von 16 Jahre selbstständig, welcher Fraktion sie angehören wollen, wobei ab dann gilt: "Fraktion vor Blut". Das birgt in sich schon viel Raum für Komplikationen.

Etwas weniger gut gefallen hat mir, dass (anders als im Film) erst sehr spät klar wird, warum es für Tris eigentlich so unglaublich gefährlich ist, eine Unbestimmte zu sein. Zwar wird dem Leser suggeriert, dass es eben gefährlich ist, eine Erklärung bleibt die Autorin eine ganze Weile aber schuldig. Und es ist auch lange Zeit gar nicht Thema des Buches. Vielleicht war das auch der Grund, warum mich die Geschichte die ganze Zeit nicht recht packen konnte. Ich könnte zwar jetzt nicht behaupten, dass es irgendwann mal richtig langweilig war, aber so richtig spannend war es auch nicht. Wenn ich nicht an der Geschichte dran geblieben wäre, wäre mir wahrscheinlich nicht aufgefallen, dass ich das Buch noch nicht fertig gelesen habe.
Auch die Nebencharaktere blieben für mich etwas farblos. Bis zur Hälfte des Buches hatte ich wirklich Schwierigkeiten, die verschiedenen Freunde bzw. Feinde von Tris auseinander zu halten. Die ganze Atmosphäre konnte mich nicht abholen.

FAZIT
Der erste Teil der Reihe ließ mich leider im Endergebnis recht kalt. Es war nicht wirklich mitreißend, aber auch nicht langweilig. Ich denke, wenn ich das Buch nicht gelesen hätte, hätte ich damit auch gut leben können. Da ja der dritte Film aber noch nicht raus ist, werd ich die Reihe trotzdem weiterlesen, da ich schon gerne wissen möchte, wie es weiter geht.