Rezension

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Die blinde Ermittlerin: eine ungewöhnliche Heldin

Endgültig
von Andreas Pflüger

Bewertet mit 4 Sternen

Jenny Aaron war Mitglied einer Elitegruppe der Polizei – bis eine Operation vollkommen aus dem Ruder lief: Mehrere Kollegen wurden getötet, Jenny überlebte schwer verletzt, ist seither jedoch blind. Nun arbeitet sie als Verhörspezialistin und Fallanalytikerin beim BKA.

Ein Anruf reißt sie aus ihrer üblichen Routine, denn im Berliner Gefängnis wurde eine Psychologin getötet und Holm, der geständige Täter, will nur mit Jenny Aaron sprechen.

Jenny ahnt nicht, welches Martyrium ihr bevorsteht und am Ende dieses Tages wird nichts so sein, wie vorher.

„Endgültig“ ist ein Thriller als der Feder des deutschen Autors Andreas Pflüger, der zuvor in erster Linie Drehbücher geschrieben hat. Erschienen ist das Buch als Hardcover im Suhrkamp Verlag mit 459 Seiten. Das Cover ist schlicht weiß, mit dem Autorennamen und dem Titel in schwarzer Farbe. In gelbem Farbton setzt sich ein Begriff in Braille-Schrift davon ab. Auch der Buchschnitt ist in gelb gehalten, was mir persönlich überhaupt nicht gefällt.

Dies war mein erster Roman des Autors, doch es ist gut möglich, dass es nicht mein letzter gewesen ist. Denn Herr Pflüger schreibt sehr spannend. Die Handlung wird rasant vorangetrieben, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen mochte.

Mit der blinden Protagonistin betritt der Leser eine für ihn neue Welt, die hauptsächlich aus Geräuschen zur Orientierung besteht. Dies beschreibt der Autor sehr detailreich und gekonnt und dennoch – oder gerade deshalb – ist mir Jenny Aaron seltsam fremd geblieben: Kann eine blinde Frau das alles wirklich leisten? Ich habe meine Zweifel, bin aber gern bereit, Jenny eine zweite Chance zu geben.