Rezension

Die Bücherdiebin

Die Bücherdiebin
von Markus Zusak

Bewertet mit 4 Sternen

Lesen wollte ich dieses Buch vor allen Dingen, weil alle davon sprachen und das großteilig so, dass man den Eindruck bekommen musste, dass es sich um einen sehr genialen Roman handelt. Allein aus diesen Gründen habe ich mich an das Buch gewagt und das ohne, dass ich mich vorher informiert habe, worum es in dem Roman gehen und was für eine Geschichte er mir wohl erzählen wird.

Von daher war es sehr interessant dieses Buch zu entdecken, das erfrischen anders ist. Vor allen Dingen anders, als andere Romane, die ich über Nazideutschland bisher kenne. Denn auch, wenn die bedrückende Atmosphäre dieser Zeit nur allzu gegenwärtig ist, wird die Fokussierung nicht darauf gelegt, dass Deutschland von den Nationalsozialisten beherrscht wird, sondern vor allen Dingen auf das einfache Leben der jungen Liesel und wie sie mit allem um sich herum umgeht.

Ganz besonders ist die Erzählperspektive gewählt, da einem die Geschichte Liesels, Deutschlands und der Welt von einem ganz besonderen auktorialen Erzähler nähergebracht wird. Dabei greift dieser teilweise in der Geschichte vor, bewertet und kommentiert Geschehnisse und stellt Vergleiche zu Gewesenem und Kommendem an. Als Leser kommt man dann recht schnell dahinter, wer einem die Geschichte wirklich erzählt und ohne verraten zu wollen, um wen es sich denn genau handelt, kann ich nur sagen, dass es eine sehr treffende Wahl ist, die zudem auch noch diesen besonderen Reiz des Romans ausmacht.

Das Buch strahlt von Anfang bis Ende eine sehr düstere, traurige und ein wenig beklemmende Atmosphäre aus, die aber auch immer wieder von Freude, Glück und Hoffnungsschimmern gespickt ist. Und man spürt auch die Gefahr, Angst und teilweise Wut, die in dieser Zeit in den Menschen gewachsen ist.

Vor allem hat mich aber begeistert, wie die Bücherdiebin nach und nach erkennt, wie groß die Macht der Worte ist und vor allem auch, wie man sie einsetzen kann. Und gerade ihre Zeit bildet das beste Beispiel dafür, dass Worte auch zu großem Unheil führen können, da Hitler ohne die Macht der Worte keine Chance gehabt hätte, aber auch, dass man wie Liesel zeigt, damit auch viel Gutes bewirken kann.

»Die Bücherdiebin« ist auf jeden Fall ein besonderes Buch, das in seiner Art anders ist, als alle Bücher, die ich bisher gelesen habe. Ein Buch, das ich jedem empfehlen kann, der etwas mit einer bedrückenden Atmosphäre nicht scheut oder auch gerne mal einen gänzlich anders gearteten Roman in der Zeit des Nationalsozialismus lesen möchte.

Kommentare

kommentierte am 14. Dezember 2014 um 19:26

Ich liebe dieses Buch , gerade weil es so anders ist