Rezension

Die Bücherdiebin ...

Die Bücherdiebin
von Markus Zusak

Bewertet mit 4 Sternen

Eine Bücherdiebin ist Liesel Memminger und ihr erstes Buch findet sie bei der Beerdigung ihres kleinen Bruders. Denn der Lehrling des Totengräbers verliert sein Handbuch. Liesel steckt es ein und wird von ihrer Mutter nach München gebracht und von dort kommt Liesel in ihre neue Familie. Die Zeiten sind nicht gut. Wir schreiben das Jahr 1939 und die Nazis nehmen an Macht immer mehr zu und man muss aufpassen. Die neuen Eltern von Liesel haben es auch nicht leicht, er ist Maler, aber findet keine neuen Aufträge da er auch für Juden arbeitet und die Mutter wäscht die Wäsche von reicheren Leuten. Liesel wacht jede Nacht auf und ihr neuer Vater ist für sie da und als sie in die Schule geht und so schlecht ist, beschließen die Zwei lesen zu lernen. Für Beide ein schwerer Akt, aber sie meistern ihn und so erblüht bei Liesel noch mehr die Liebe zu den Büchern, wo sonst kann man sich weg träumen, als in einer guten Geschichte?
Ganz toll fand ich das die Geschichte von Tod erzählt wird, denn er ist Liesel ein paar Mal begegnet und jedes mal war es jemand anderes den er mit nehmen musste, aber beim dritten Mal findet er ein Buch und diese Geschichte und seine Erinnerungen und Anmerkungen erzählt er uns und wir erfahren ein Stück Geschichte. Ich persönlich muss ja wiedermal gestehen das mich diese Zeit nicht wirklich interessiert. Aus Gründen des Schreckens und des Unwirklichen. Man kann sich diese Zeit einfach so schlecht vorstellen und dann auch noch in der Freizeit darüber lesen hat mich immer abgeschreckt. Aber zum Glück haben mich einige zum lesen dieses Buches genötigt und ich muss gestehen ich habe es nicht bereut, in Liesel‘s Leben rein zusehen und sie ein Stück zu begleiten. Es war und bleibt eine schlimme Zeit, aber die Menschen die in ihren Leben teil hatten, waren sehr herzlich und stark. Oft war ich beim lesen fassungslos und fieberte mit und selbst als sie lesen gelernt hatte, war man dabei und jedes Buch wurde mit zelebriert. Markus Zusak hat einen unvergleichbaren Erzählstil und mit dem Tod hat er einen tollen Erzähler gefunden, der durch seine Anmerkungen viel entschärft hat und das gelesene einen einfacher machte. Ein unglaublichen Blick bietet er uns in dieser furchtbaren Zeit und gleichzeitig auch die Hoffnung, die so viele hatten und deren Mut dagegen zu kämpfen mit den Waffen, die sie zur Verfügung hatten. Liesel und ihre Bücher waren diese Reise Wert und wer sich für diese Zeit interessiert, ist hier gut aufgehoben.
Für mich allerdings war „Der Joker“ noch ein bisschen besser, aber das sei hier nur kurz angemerkt, bin sehr gespannt wohin uns der Autor das nächste Mal mit nimmt.