Rezension

Die drei Hübschen

Mrs Roosevelt und das Wunder von Earl's Diner - Edward Kelsey Moore

Mrs Roosevelt und das Wunder von Earl's Diner
von Edward Kelsey Moore

Bewertet mit 4 Sternen

Schon seit ungefähr 40 Jahren treffen sie die drei Freundinnen Odette, Clarice und Barbara Jean in Earls Diner. Obwohl Earl schon lange im Ruhestand ist und sein Sohn das Café übernommen hat, ist er doch immer noch eine Institution. Doch mit fast 88 müssen auch Institutionen mal ans Sterben denken. Und so geschieht es eines Sonntags, dass Earl nicht mehr da ist. Odette, die die Gewohnheit, Tote zu sehen von ihrer Mutter (die bereits tot ist) übernommen hat, sieht Earl und kann es nicht fassen. Als dann bei Earls Leichenschmaus Barbara Jeans Mann durch einen Unfall ums Leben kommt ist das Maß eigentlich voll. Doch Mrs. Eleanor Roosevelt, deren Erscheinen einen nahen Tod ankündigt, wenn man Odettes Mutter glauben darf, gibt noch keine Ruhe. Auf wen mag es der Schnitter abgesehen haben?
Der Leser kann den drei Freundinnen durch ein turbulentes, schweres, aber nicht ganz schlechtes Jahr folgen. Die wunderbare Freundschaft der Frauen muss einiges aushalten und zum Glück hält sie auch einiges aus. Immer wieder erinnern sich die "Supremes" wie sie von Earl genannt wurden an die Vergangenheit, als sie Freundinnen wurden, obwohl sie doch ungleich waren, wie die Rassentrennung in den USA aufgehoben und doch in den Köpfen bestehen blieb, wie sie ihre Männer kennen lernten, welche Freude und welches Leid sie erlebten. Und immer wieder finden sie in dieses Jahr der Veränderung, in dem das Leben aller Drei eine Wende nimmt.
Schön zu lesen ist dieser kraftvolle Roman um die drei dunkelhäutigen Damen im Süden der Vereinigten Staaten. Mit den Eigenheiten ihrer Charakter ist jede Einzelne von ihnen sympathisch, ein Mensch, den man gerne kennen würde. Fast kann man sich ihren Platz am Fenster des Diners vorstellen, wo sie sitzen und plaudern. Möge ihre ganz besondere Freundschaft noch lange andauern.