Rezension

Die Dreizehnte Fee 02 - Lerne, was es heißt, mich zu betrügen

Die Dreizehnte Fee - Entzaubert - Julia Adrian

Die Dreizehnte Fee - Entzaubert
von Julia Adrian

Bewertet mit 4 Sternen

Lilith folgte der Eishexe nach Antarktika, dem Reich ihrer ältesten Schwester. Durch einen Eissplitter im Herzen ist die Königin nicht mehr in der Lage sich der Macht der anderen Feen zu bedienen. Und so können die verbliebenen Sieben über die einst Mächtigste richten. Wir lernen neben der Eishexe, die Drachenreiterin und Rabenmutter kennen, die siebte Schwester, das Orakel und die rote und weiße Schwester. Doch Liliths Urteil ist noch lange nicht gesprochen.

Ich bin immer noch begeistert von den märchenhaften Ideen dieser Reihe. Froschkönig. Goldmarie. Schneekönigin und Co. Wir erfahren in der Fortsetzung sehr viel mehr über die dreizehn Feen. Auf der einen Seite gefällt mir die Fortsetzung fast noch besser, als der erste Teil, doch je mehr ich mich dem Ende näherte (wieder sehr schnell denn die Fortsetzung hat nur knapp 30 Seiten mehr als der Vorgänger), kristallisierte sich heraus, dass mir eine Idee oder besser ein Aspekt der Story, doch nicht zusagen konnte.

Mir war ehrlich gesagt die Inspiration vom Schwanensee zuviel. Der Fokus (zum Ende hin) auf Odette hat mir persönlich nicht gefallen wie im Gegensatz zu den anderen Ideen der Autorin. Zwar passte dieser Odette-Teil zu Liliths Beweggründen (um noch mehr zu erklären wie sie zu dem geworden ist) und gleichzeitig irgendwie doch nicht. Nach Elles Tod, schien Odette diesen Platz gefüllt zu haben. Ich konnte keine Verbindung zu Odette aufbauen oder das Gewicht ihrer Figur nachvollziehen. Nein, dass hat mir leider einfach nicht gefallen.

Auch als Lilith Odettes Namen verwendet, löste das bei mir eher Fragezeichen aus. Diese Idee passte nicht unbedingt ins Ganze oder besser gesagt hätte nicht auf ein Feenkind fokussiert werden müssen. Hier hätten allgemein die Feenkinder für sich stehen können, um Liliths Hass auf die Menschheit erklären zu können. Warum war Odette so besonders? Dadurch, dass sie hierdurch irgendwie zur Vierzehnten Fee wird, zerstört die Autorin meiner Meinung nach leider den Märchenzauber. Dreizehn Feen. Siebte Schwester. Drei. Magische Zahlen. Da rüttelt man nicht dran :D

Der Rest dieser Fortsetzung jedoch, gefiel mir dafür richtig richtig gut (was es wieder rum ausgleicht). Wenn man eine Reihe liest, begibt man sich mit den Figuren auf eine Reise, lernt sie mehr kennen und lieben. Verbindungen können besser aufgebaut werden, da man seinen Freunden aus Papier länger folgt, als bei einem einzelnen Band (na gut wenn dieser 1.000 Seiten dick ist, ist das noch was anderes). Lilith's Reise möchte ich unbedingt weiterverfolgen. Meine Erwartungen an den dritten Band sind daher leider sehr hoch (Enttäuschungen dadurch oftmals vorprogrammiert). Ich hoffe sehr, dass die Autorin an den zauberhaften Ideen anknüpfen kann und ihren Märchenzauber beibehält und sich nicht in Ideen verstrickt, die die Story zerstören.

"Und jedes Mal, wenn ein Kind ein Märchenbuch aufschlägt und mit heller Stimme die Worte zu Leben erweckt, werden wir auferstehen."