Rezension

Die erste Liebe (Nach 19 vergeblichen Versuchen)

Die erste Liebe - John Green

Die erste Liebe
von John Green

Ich muss sagen, dass ich von diesem John Green Buch enttäuscht war. Nicht weil es schlecht war, oder mich nicht berührt hat, aber die anderen Bücher, die ich bereits gelesen haben waren einfach besser und deswegen bin ich teilweise enttäuscht. Ich habe einfach mehr erwartet. Trotz allem hat es sich gelohnt, das Buch zu lesen und es ist wirklich schön. Dieses Gefühl habe ich einfach, weil ich anderes von John Green gewöhnt bin.
Da John Green an die Jugend schreibt, ist auch dies ein offizielles Jugendbuch, aber (Ja, jetzt kommt wieder mein Gelaber über Erwachsenenfans ;D ) es wird auch so manchen Erwachsenen gefallen.
Ich muss sagen, dass dies Mal ein paar interessante Charaktere dabei waren, allen voran unser Protagonist Colin. Ein Wunderkind (Ein Kind das übernatürlich schlau ist), dass kurz nach seinem Abschluss von seiner 19. Katharine verlassen wurde. Um ehrlich zu sein, ich wurde nicht wirklich warm mit Colin, nicht nur weil man aus der Er-Perspektive von ihm erfuhr (denn damit habe ich eigentlich keine Probleme), sondern auch wegen irgendeinem Grund, den ich nicht erkennen kann. Ich mag seine Charaktereigenschaften, die guten wie die schlechten und trotzdem wurde ich mit Lindsey und Hassan viel besser warm.
Obwohl ich Colin also nicht so sehr ins Herz schließen konnte, waren die Charaktere gut herausgearbeitet, wie ich es nicht anders erwartet habe.
Sprachlich hat mir das Buch wieder ziemlich gut gefallen, es ließ sich flüssig lesen und trotzdem habe ich etwas zu bemängeln: Colin arbeitet das ganze Buch über an einer mathematischen Formel und diese und die Erklärungen dazu sind ir schon merklich auf die Nerven gegangen, vor allem da ich nichts verstanden habe. Noch schlimmer fand ich die Fußzeilen, die das Buch beinhaltete und die meinen Lesefluss störten. Die Informationen zu den einzelnen Sachen hätte man auch so in das Buch einbinden können, ohne die Fußzeilen. Gut, ich habe es überlebt, also war es wohl doch nicht so schlimm und mal etwas Neues. Ich habe jedenfalls die Erfahrung gemacht, dass es mich persönlich nicht anspricht, Fußzeilen zu lesen/schreiben.
Das Buch drehte sich hauptsächlich um den Verlust der etlichen Katharines in Colins Leben und darum, dass er eine Formel zur Voraussagung einer Beziehbegung aufstellen will. Das Buch dreht sich also, wie die meisten John Green Bücher, um die junge Liebe und dieses Mal, um die erste „richtige“. Das ist zwar nicht direkt etwas neues, aber die Hintergrundgeschichte ist schon etwas anderes, wobei ich nicht sagen würde, dass es deswegen etwas total besonderes wäre.
Die Gefühle von Colin stehen meist nur dann im Vordergrund, wenn es um Katharine geht, ansonsten wird nicht sehr viel darüber erzählt. Vielleicht werde ich gerade deswegen mit Colin nicht warm. Mir fehlen einfach die vielen Gefühle die John Green immer herüber bringt.
Nun hört es sich so an, als wäre ein durch und durch schlechtes Buch, aber eigentlich ein ganz gutes Buch, so wie man es vielleicht von anderen Büchern gewohnt ist. Es ist nur nicht „John-Green-mäßig“ gut. Die Geschichte selber hat mir eigentlich ganz gut gefallen und besonders schön fand ich das Ende, dass im Gegensatz zum Rest des Buches sehr viel Gefühl herüber brachte.
Im großen und ganzen hat mir das Buch ganz gut gefallen, aber nicht außergewöhnlich gut. Es bekommt trotzdem ein Thumps-up, aber (für ein John Green Buch) „nur“ 4 Kringel.