Rezension

Die fremde Frau

Die fremde Frau - Lesley Turney

Die fremde Frau
von Lesley Turney

Bewertet mit 2 Sternen

Bei diesem Buch war es von Anfang an so, dass mir die Grundhandlung, eine Frau lernt einen Mann kennen, dessen Frau verschwunden ist und deren Verschwinden aufgrund ihrer Beliebtheit in seinem näheren Umfeld, einen dunklen Schatten auf ihn wirft, der auch ihre Beziehung zueinander beeinflusst, mir extrem bekannt vorkam. Es erinnerte mich nämlich extrem an »Rebecca« von Daphne DuMaurier und das, obwohl ich nur die Musicalfassung von »Rebecca« kannte.

Und es war auch noch so, dass nicht nur das Grundgerüst des Romans sehr stark an diese Geschichte denken lässt, wenn man sie kennt, denn manche Details, die im Musical von »Rebecca« auch nicht geändert wurden, ähneln sich aus den Geschichten doch sehr stark. Es gibt jedoch Gott sei Dank auch noch einige Unterschiede, insbesondere das Ende betreffen, die doch deutlich abweichen und »Die fremde Frau« deutlich eigenständiger erscheinen lassen, als es im ersten Augenblick den Anschein hatte. Denn die Protagonisten Sarah, die hier schon im Gegensatz zu der Protagonistin aus »Rebecca« einen Namen trägt, hat ein Kind und das Geld der Familie des Mannes den sie kennenlernt, stammt von seiner verschwundenen Frau, was auch eine Abweichung ist.

Der Autorin gelingt es mit der Geschichte auf jeden Fall eine durchweg düstere Atmosphäre zu erzeugen, bei der man ebenfalls noch psychotische Aspekte erspüren kann, denn in einigen Situationen kann man sich nicht wirklich sicher sein, ob sich Sarah manches nur einbildet oder ob sie wirklich so geschehen sind, wie sie diese sieht. Insgesamt lässt das Sarah sehr unglaubwürdig wirken und hat mir persönlich auch nicht so sehr gefallen, weil mir der Charakter der Sarah immer fremder wurde, da ich sie einfach oftmals nicht verstehen konnte, aber es hat eindeutig dem Roman weiteren Abstand von meiner Assoziation mit »Rebecca« gegeben.

Nicht nur Sarah, auch andere Charaktere wirken in ihrer Art etwas eindimensional und auch von ihrer Persönlichkeit her nur sehr wenig durchdacht bzw. einfach sehr einseitig. Daher wirken sie entweder sehr naiv oder in eine andere Richtung gehend, wie psychotisch, seltsam, engstirnig, aber nur dies und nichts anderes, so dass sie einfach keine Facetten haben. Andere Charaktere, wie Alexander, der Mann, den Sarah kennenlernt, wirken so mysteriös, dass man sich über sie Gedanken manchen kann, aber eine wirkliche Einschätzung sehr schwer wird, wodurch die Autorin vor allen Dingen die Spannung diese Romans zieht.

Alles in allem konnte ich Sarah und ihre Fixierung, die extrem psychotisch wirkte, einfach nicht richtig verstehen und mich oft gefragt, wie dieser Charakter nur so sein kann, so dumm, naiv und psychisch eindeutig labil, dass mir, vor allem auch im Zusammenhang, dass ich ständig mit »Rebecca« am Vergleichen war, das Buch nur in Maßen gefallen hat. Es hat zwar auch einige sehr interessante Punkte, wie vor allen Dingen Alexander, aber in meinen Augen auch Einiges, das sehr negativ auffällt.