Rezension

Die fünfte Welle geht weiter - Das unendliche Meer

Das unendliche Meer - Rick Yancey

Das unendliche Meer
von Rick Yancey

Bewertet mit 4 Sternen

Die fünfte Welle ist immer noch voll im Gange und Cassie hat es geschafft ihren kleinen Bruder Sam zu retten. Doch dabei hat sich ihr Retter Evan für sie und einige andere scheinbar geopfert. Cassie hält jedoch immer noch an seinem Versprechen fest, dass er sie immer finden wird.
Doch die wenigen Überlebenden warten nicht nur auf die Rückkehr von Evan, sondern wissen selbst nicht, wie sie die nächsten Tage überleben sollen. Einige sind verletzt, andere werden ausgeschickt um sichere Unterkünfte zu finden, doch kehren nicht mehr zurück. Alle stehen sie gemeinsam vor Entscheidungen, die ihr Leben verändern könnten. Denn die Gefahr der Außerirdischen Lebensformen lauert immer noch.
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Die Stimmung in "Das unendliche Meer" ist wieder gleich genial, wie in "Die fünfte Welle". Bedrückend, gefährlich und postapokalyptisch. Man kann die Gefahren, den Stress und die Verzweiflung der Charaktere wirklich spüren und muss mitfiebern. Eine solch geniale Szenerie, wie bereits im ersten Teil.

Auch die Charaktere, die man mittlerweile ja ein klein wenig kennt, sind wirklich wieder toll gezeichnet und packend. Denn so bekommt man jetzt nicht nur Einsicht in Cassie und Evan, sondern auch wesentlich mehr in ihre Begleiter und Team-Gefährten. Die Geschichte wird verzweigter und die Charaktere tiefer und persönlicher.

Die Story macht somit wirklich alles gleich wie in Teil eins - packend, rasant ohne einen zu überlaufen und so detailverliebt ohne langwierig zu werden. Diese Tiefe und Psyche die hinter den Charakteren steckt ist einfach wirklich gut umgesetzt. Man darf sich also wieder auf Postapokalypse und viel psychologisches Drama freuen.

An den Schreibstil von Rick Yancey in dieser Serie muss man sich halt einfach gewöhnen und ihn auch für die Stimmung zu schätzen wissen. Es ist nicht das einfachste zu Lesen, allerdings transportiert es so viel Atmosphäre, dass es einfach passt.

Was ein kleiner Kritik Punkt ist, der bei Band eins in meiner Euphorie untergegangen ist, ist zu Beginn der Kapitel die Schreibweise. Darauf hat mich eine Freundin nach "Die fünfte Welle" aufmerksam gemacht und erst dann ist es mir wirklich auch selbst aufgefallen. Die Sichtweise ist immer wechselns aus der Ich- oder Er-Perspektive. Das wäre nur für Cassie und Evan ja noch nachvollziehbar, weil man einfach weiß um wen es sich gerade handelt. Allerdings darf man in die Köpfe mehrerer Ichs eintauchen - wird aber am Anfang des Kapitels nicht aufgeklärt um welches Ich es sich handel.
Dadurch kann es durchaus sein, dass man Charakter wechselt, dies aber erst nach einer Seite lesen wirklich mitbekommt. Das kann kurzfristig sehr verwirrend sein, damit muss man sich allerdings einfach abfinden.

"Das unendliche Meer" ist für mich eine gelungene Fortsetzung zu einer Postapokalypse und einer Szenerie, wie man sie vorher noch nicht gekannt hat. Immer noch einmalig und genial!