Rezension

Die Geächteten - anders als erwartet

Die Geächteten - Hillary Jordan

Die Geächteten
von Hillary Jordan

Bewertet mit 4 Sternen

Verurteilte Verbrecher werden im Amerika der Zukunft nicht mehr eingesperrt, sondern man ändert ihre Hautfarbe durch die Injektion eines Virus. Anhand der Farbe kann man erkennen, welches Verbrechen die Verurteilten begangen haben.  Gelb steht für Diebstahl, Blau für Pädophilie, Rot für Mord. Die Verchromten, so werden sie genannt, haben überhaupt keine Rechte. Sie dürfen geschlagen, vergewaltigt oder getötet werden. Hannah, die eine Abtreibung hatte, wurde als Mörderin gekennzeichnet und ist eine Rote. Sie wird im Zentrum des geraden Weges aufgenommen, das eine Zuflucht für verchromte Frauen ist.

Der Schreibstil von Hillary Jordan ist flüssig und gut zu lesen. Die Geschichte hat mich schon gleich gefesselt. Die Idee dieses Romans mit den Verchromten fand ich sehr ungewöhnlich und die Geschichte hörte sich interessant an. Zunächst erfährt man in Rückblenden viel über Hannahs Vergangenheit und was mit ihr geschehen ist. Die Menschen sind sehr religiös geworden. Verbrechern wird die Haut eingefärbt und anhand der Farbe kann man erkennen, welches Verbrechen sie begangen haben. Diese Verchromten haben keinerlei Rechte.

Die Handlung ist interessant und auch spannend beschrieben. Ich hatte aber zunächst einen anderen Roman erwartet. Die Geschichte ist sehr emotional erzählt und die Religion steht hier im Vordergrund. Ich hatte einen Zukunftsroman mit irgendwie mehr Action und Kämpfen erwartet, Auseinandersetzungen mit den Faustkämpfern und den Verchromten.

Der Schluss des Romans kam dann so überraschend schnell, da hätte man noch mehr daraus machen können. Zuvor wurde alles sehr detailliert beschrieben und der Schluss wurde kurz zusammengefasst.

Die Protagonisten Hannah und Kayla haben mir sehr gut gefallen und waren mir sympathisch. Die anderen Charaktere wurden ebenfalls sehr gut dargestellt, auch die unsympathischen.

„Die Geächteten“ war zwar anders, als ich vermutet hatte, mir hat der Roman jedoch trotzdem sehr gut gefallen, nur der Schluss kam viel zu schnell. Dieser Roman hätte noch Potenzial für einen zweiten Band gehabt.