Rezension

Die Geheimnisse der Dunkelheit

Rumo und Die Wunder im Dunkeln - Walter Moers

Rumo und Die Wunder im Dunkeln
von Walter Moers

Bewertet mit 5 Sternen

Es gibt Wunder, die müssen im Dunkeln geschehen.

Professor Doktor Abdul Nachtigaller

Rumos Geschichte beginnt auf einem Bauernhof. Als kleines Wolpertinger-Welpen genießt er tagtäglich die Fürsorge einer 7-köpfigen Bauernfamilie von Fhernhachenzwergen. Eines Tages jedoch scheint alles anders: nicht die vertrauten süßen Klänge eines Fhernhachenliedes der Fhernhachenzwerge sondern eine stille gähnende Leere begrüßt ihn.

Deshalb macht sich Rumo von seinem kleinen lauschigen Plätzchen in der Küche auf den Weg zur Scheune um der Ursache dieses fremden Zustandes auf den Grund zu gehen. Er steht nun in den Anfängen einer langen aufregenden und abenteuerlichen Reise, die sein Leben für immer verändern wird! Denn wie es sich herausstellt, ist eine Horde bösartiger Teufelszyklopen gerade dabei den Bauernhof zu überfallen um alle Lebewesen zur geschmackvollen Heranzüchtung auf die Teufelsfelsen zu verschleppen. Auch Rumo findet sich kurze Zeit später im unangenehmen Schlepptau der Teufelszyklopen wieder.

Die Phase des Wachstums und der Reife durchlebt der kleine Wolpertinger von nun an also in der Speisekammer der Teufelszuklopen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Gefangenen genießt er den Vorteil, sich innerhalb der Speisekammer bewegen zu dürfen und erkundet so die Einzigartigkeit der Grotte. Auf seinen Erkundungstouren stößt er auf einen Tümpel mit einem übelriechenden und eigenartig gefärbten Wasser. Seine Neugier übermann ihn und er macht bald schon die angenehme Bekanntschaft mit dem Bewohner dieses Tümpels: einer 14-armigen intelligenten Haifischmade namens Volzotan Smeik.

Mit ihm schmiedet er einen Fluchtplan, der kurze Zeit später seine Vollendung finden soll…

~°*Mein Fazit*°~

Walter Moers hat mich durch sein fantastisches Buch “Die Stadt der träumenden Bücher” vor einiger Zeit von seiner fantasiereichen, grandiosen und einzigartigen Art des Schreibens überzeugt. Ich kenne nur wenige Autoren, die Geschichten derartig ausschmückend, lebendig und fantasiereich unterlegen und erzählen können. Es scheint, dass seiner Fantasie keine Grenzen gesetzt sind. Immer wieder gelingt es ihm, bisher völlig abwegige Wege zu gehen, schier unmögliche Kreaturen zu schaffen und die Möglichkeiten des Schreibens auf immer absurtere Weise auszuschöpfen und zu bereichern.

Es gelang ihm, einen absolut genialen und unverbesserlichen Kontinent namens Zamonien zu schaffen, auf dem er seither einige seiner Geschichten stattfinden lässt. Seitdem bin ich vom “zamonischen Virus” seiner Romane befallen und ich kann mich nur schwer seinen Büchern entziehen ohne sie in einem “trancegleichen Zustand” gierig in mich hineinzusaugen.

“Rumo und die Wunder im Dunkeln” setzt sich aus zwei Büchern zusammen, der “Obenwelt” und der “Untenwelt”. Diese Variante hat mir besonders gut gefallen. Sie macht einen bereits vor dem Lesen neugierig. Die Geschichte ist grandios. Der Vielfalt an Figuren und Orten scheint keine Grenze gesetzt!

Im Gegensatz zu “Die Stadt der träumenden Bücher” empfand ich diesen Roman noch ein bisschen blutiger, härter und ausschmückender beschrieben. Für leichbesaitete oder junge Leser ist diese Geschichte also nur bedingt geeignet.